GAZA (inn) – Die „Humanitäre Gaza-Stiftung“ (GHF) hat die Vereinten Nationen zur Zusammenarbeit bei der Verteilung der Hilfsgüter im Gazastreifen aufgefordert. In einem Schreiben vom Dienstag betonte Geschäftsführer Johnnie Moore, es seien genügend Hilfsgüter im Gazastreifen vorhanden, es hapere jedoch an der Verteilung, auch weil es zu Plünderungen komme.
Moore erklärte, die GHF habe Anfragen erhalten, um die Hilfskonvois abzusichern. „Die Antwort ist ‚ja‘: Wir sind bereit und willig, den Helfern der UN Sicherheit anzubieten.“ Zugleich beklagte Moore, dass die Vereinten Nationen die GHF verunglimpften. Stattdessen sollten sie zugeben, dass alle Hilfsorganisationen vom „systematischen Versagen“ betroffen seien.
Bericht: Hamas bevorzugt Vereinte Nationen
Das „Wall Street Journal“ schrieb am Dienstag, dass die Frage der Hilfsgüter derzeit der zentrale Streitpunkt bei den Verhandlungen zu einem Waffenstillstand sei. Die Terror-Organisation Hamas bestehe darauf, dass die GHF den Gazastreifen verlässt. Stattdessen müssten die UN und der Rote Halbmond die Kontrolle über die Hilfsgüter haben.
Laut einem Bericht der „Washington Post“ vom Montag sind die durch die UN und angeschlossene Organisationen verteilten Hilfsgüter eine wichtige Einkommensquelle der Hamas. Die Terror-Organisation habe lokale Händler mit dem Tod bedroht, wenn sie die Hilfslieferungen nicht an sie weitergeben. Die Güter verwende die Hamas für sich selbst oder verkaufe sie zu überteuerten Preisen.
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„Die Hamas sieht die Hilfe als wichtigste Währung“, zitiert die „Washington Post“ einen Bewohner aus Deir al-Balah. Ein ägyptischer Beamter erklärte: „Die Hamas versucht, die Hilfe für ihr Überleben zu verwenden.“ Aufgrund der direkten Verteilung der Hilfsgüter an die Einwohner sei die Hamas jedoch in eine Finanzkrise geraten. Sie habe daher Probleme, Kämpfer oder Angestellte in der Verwaltung zu bezahlen.
Welternährungsprogramm: Akute Mangelernährung
Das Welternährungsprogramm erklärte am Dienstag, die Hungerkrise im Gazastreifen habe „neue und frappierende Stufen der Verzweiflung erreicht“. Notfalldirektor Ross Smith sagte, ein Drittel der Bevölkerung habe seit Tagen nichts gegessen. Fast 100.000 Frauen und Kinder seien von starker Mangelernährung betroffen.
Die GHF teilte ebenfalls am Dienstag mit, dass sie seit Beginn ihres Einsatzes Ende Mai fast 87 Millionen Mahlzeiten verteilt habe. Das ergibt einen Schnitt von 1,5 Millionen Mahlzeiten pro Tag bei einer Bevölkerung von etwa 2 Millionen Menschen. Zugleich betonte die GHF, dass das allein nicht ausreicht. „Keine Organisation schafft es allein, den Anforderungen gerecht zu werden.“
Hamas warnt vor Bildmaterial mit Hilfsgütern
Die Zivilbehörde der israelischen Armee (COGAT) sagte am Dienstag, dass in den vergangenen Wochen die Abholung von Hilfsgütern an den Gaza-Übergängen stark nachgelassen habe. Derzeit lagerten Hilfsgüter von etwa 950 Lastern im Bereich der Übergänge Kerem Schalom und Sikim. Entgegen manchen Berichten gebe es keine Einschränkung bei der Einfuhr von Babynahrung.
Erst am Sonntag hatte die Hamas Medienakteure im Gazastreifen davor gewarnt, Bilder von einlaufenden Lastern mit Hilfsgütern zu verbreiten. Derlei Bilder „schwächen das internationale und arabische Engagement mit der Hungersnot im Gazastreifen“.
Berichte über Tode
Am 11. Juli hatten die Vereinten Nationen mitgeteilt, dass zwischen Ende Mai und Anfang Juli fast 800 Menschen beim Versuch, an Hilfen zu kommen, getötet worden seien. In der Nähe der GHF-Verteilzentren sei es zu 615 Tötungen gekommen, zu weiteren 183 bei Menschen, „die sich vermutlich auf den Strecken der Hilfskonvois befanden“. Dabei berufen sich die UN unter anderem auf Zahlen der Hamas.
Die GHF wies die Darstellung damals als irreführend zurück. Die meisten tödlichen Angriffe erfolgten im Zusammenhang der Routen der UN-Hilfskonvois, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur „Reuters“.
» Hilfswerk GHF: Vereinte Nationen müssen Angriffe auf Helfer verurteilen
Der Zugang zu den Verteilzentren bleibt jedoch risikoreich. Nach Darstellung der Armee ist ein Teil der Todesfälle auf Angriffe der Hamas zurückzuführen. Sie beabsichtige, das neue Verteilsystem in Misskredit zu bringen. Ende Juni gestand sie zu, dass einige Zivilisten bei Schüssen und Artilleriefeuer getötet wurden. Damals erklärte sie, die Zugangswege mit neuen Zäunen und Schildern zu versehen, um einen geordneten Zugang zu gewährleisten.
Die GHF beklagt, dass im Netz Falschinformationen zu den Öffnungszeiten kursieren. Sie rief die Palästinenser auf, nur den Informationen auf den offiziellen Kanälen zu folgen. Sich außerhalb der Öffnungszeiten den Verteilzentren zu nähern sei gefährlich, da es in dem Gebiet zu Militäroperationen kommen könne. (df)
14 Antworten
Wie wäre es denn eigentlich, wenn unabhängige,,embedded Journalists“ bei den Einsätzen der IDF dabei wären.
Soweit ich weiß, ist das auch schon von der Armeeführung angeboten worden, eine Reaktion von Seiten der internationalen Medien ist mir allerdings nicht bekannt.
Vielleicht fürchten sie ja auch um ihr gängiges und einträgliches Bild von Israel als dem bösen
Völkermörder und Kriegstreiber……….SHALOM
Hamas bevorzugt Vereinte Nationen. Ja, Hamas und Vereinten Nationen ein tolles Paar: Mitarbeiter des UNRWA bei Hamas-Attacke am 07.10. 23 voll dabei.
Fast 100.000 Frauen und Kinder seien im Gazastreifen von starker Mangelernährung betroffen. Die veröffentlichen Bilder der Hamas, da sehen alle gut ernährt aus. Nach meiner Meinung, alles Propaganda.
Das Angebot wird da landen, wo auch die vergangenen gelandet sind. Im Papierkorb von UN-Generalsekretär Guterres. Denn er hat bislang jede Zusammenarbeit abgelehnt. Solange die Hilfslieferungen nicht über die UNRWA an die Hamas ausgeliefert werden, braucht die Zivilbevölkerung keine Hilfsgüter. Solange die Hamas nicht bedacht wird, ist es für die UN ein absolutes NO GO der Bevölkerung zu helfen. Wer daran schuld hat, weiß die UN auch: Israels, die Juden.
Die Hamas ist ja bemerkenswert ehrlich : es geht darum, die „Hungersnot“ der Zivilisten als Propagandamittel zu nutzen. Es geht definitif nicht darum, die Menschen zu ernähren. Sogar ein ägyptischer Beamter sieht das so. Nur der Westen bedabbelt es nicht. Herr, wirf Hirn vom Himmel !
Auf die Bitte „“Herr, wirf Hirn vom Himmel!“ kommt stets die Antwort:
„Ist schon da – muss nur verwendet werden!“
Leider frisst der antisemitische Narrativ die Bereitschaft zur „Hirnverwendung“ oftmals auf.
@ Antonia. Da ist schon vor einiger Zeit vom damals noch lebenden Oberterroristen eine Aussage bekannt geworden, die genau das aussagte. Die Hamas profitiert vom schlechten Zustand der Versorgung, weil es Israel in der Welt diskreditiert.
Gestern gab es in den Abend-Nachrichten einen bis auf die Knochen abgemagerten Jugendlichen im Krankenbett, daneben seine sehr gut genährte, weinende Mutter. Finde den Fehler!
Mehrere alte Männer beklagten, dass sie sich die Lebensmittel wegen der hohen Preise nicht leisten könnten. Mir ist nicht bekannt, dass es in Gaza Lebensmittellieferketten gibt, wie hierzulande bei Aldi oder Edeka. Alle Lebensmittelhändler verkaufen Lebensmittel aus Hilfslieferungen, weil es längst keine anderen mehr gibt, es ist Diebesgut. Jeder könnte sie sich kostenlos nehmen. Aber Israel ist schuld.
Wer macht überhaupt Foto- und Filmmaterial in Gaza? Ausschließlich hamasnahe Gestalten, jeder andere würde doch als Geisel genommen werden. Es handelt sich also logischerweise immer um Fake-Infos, etwas anderes ginge nicht durch die Hamas-Zensur. Alle vergessen das immer, das ist seltsam dumm.
Da haben Sie ganz Recht. Unsere Tageszeitung („NN“ )startete eine Kampagne in der täglich Bildmaterial aus Gaza(??? oder einem anderen Kriegsgebiet? Wer weiß?)veröffentlicht wird. Kinder mit leeren, demonstrativ präsentierten Kochtöpfen und Essgeschirr. Gestern nun einen ausgemergelten Menschen kurz vor dem Hungertod. Keiner weiß wo dies aufgenommen wurde. Man sieht nur eine Liegestätte und Fliesenboden. Das Bildmaterial kommt von der türkischen „picture allianz Anatoliu“.Jeder der die Bilder sieht und ahnungslos ist, wird auf Israel wütend.
950 Lastwagen der UN mit Hilfsgütern stehen auf der Gazseite der Grenze zum Verteilen bereit und werden nicht an die Bedürftigen verteilt. Anstatt sich mit der GHF zusammenzutun bringen die Berichte der UN über eine Hungersnot Israel immer mehr unter Druck. Erst heute Abend konnten wir in der Tagesschau der ADR wieder unterernährten Kindern fast beim Sterben zusehen. Dass die Bilder der Hamas aus dem Jemen stammen, interessiert nicht. Momentan bin ich gespannt, wann man tatsächlich anfängt, den Leidenden zu helfen oder ob die Propaganda-Vorwurfshaltung gegenüber Israel bestehen bleibt.
@ Christin. Das Verhalten der UN zu diesem Thema zeigt klar und deutlich die politische Haltung der Führung Guterres, Lazzarini usw.
Es ist für die Hilfsbedürftigen nicht wichtig, wer ihnen hilft, wenn nur geholfen wird. Wenn die UNO nur die UNRWA als dazu in der Lage erklärt verachtet sie die Menschen, die helfen und jene denen geholfen wird.
Die Fähigkeiten dieses Profiduriums „UNWRA“ kennen wir schon länger. Sie haben einen zweifelhaften Ruhm erworben.
Wenn ich schon die zwei Buchstaben UN höre kommt mir das Kotzen. UNWRA ist auch falsch geschrieben müßte eigentlich UNWAHR lauten. Warum wacht denn da niemand auf. Hier geht es nicht um Hilfe. Es geht schlichtweg darum dieses Verlogene Hamaspack zu decken. Gefälschte Bilder und Zahlen und alle fressen den Köder und stellen Israel an den Pranger.
Leider geht es wie fast immer „nur“ um „Schein und Sein“ und „Geld und Macht“. Wie sollen Menschen, welche sich selbst nicht leiden können, die ihren eigenen wirklichen „Wert vor Gott ❤️ „nicht erkennen, weil sie in ihrem Inneren „wissen“, dass sie Sünder sind, dies aber nicht eingestehen wollen, diesen Wert ❤️ einem anderen Menschen entgegen bringen?
Wenn ein Artikel nach Veröffentlichung wichtige Informationen verändert, dann erwarte ich wenigstens einen Vermerk darüber.