TEL AVIV (inn) – Ein erster Evakuierungsflug für im Ausland gestrandete Israelis ist am Mittwochmorgen auf dem Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv eingetroffen. Mit der israelischen Fluggesellschaft El Al wurden die Passagiere von der zyprischen Stadt Larnaka nach Israel gebracht. Das Verkehrsministerium koordiniert die Rückholaktion mit der Flughafenbehörde. Der Luftraum ist seit dem israelischen Angriff auf Terrorziele im Iran in der Nacht zu Freitag gesperrt.
Einem Bericht der Zeitung „Yediot Aharonot“ zufolge sollen sich die Passagiere wegen der Gefahr iranischer Angriffe möglichst kurz am Flughafen aufhalten. Angehörige wurden gebeten, sie nicht dort abzuholen. Die Zahl der Shuttle-Busse zu den Parkplätzen wurde erhöht. Zudem gibt es mehr Busse und Züge, die Rückkehrer in die anvisierten israelischen Städte bringen. Derzeit sitzen bis zu 150.000 Israelis im Ausland fest.
Ausländer aus Israel evakuiert
Ausländer, die in Israel feststecken, können nach und nach ausreisen. Zu den ersten Ländern, die Staatsbürgern die Heimreise ermöglichten, gehören die Slowakei und Tschechien. Das teilten die dortigen Behörden am Dienstag mit.
Demnach organisierten slowakische Behörden einen ersten Evakuierungsflug mit 73 Leuten an Bord. Unter ihnen waren 25 slowakische Touristen und fünf Angehörige von Diplomaten, die in Tel Aviv arbeiten. Sie trafen Montagnacht in der Hauptstadt Bratislava ein.
Nach Angaben von Außenminister Juraj Blanar reisten auch Bürger anderer Länder mit: 15 Polen – vor allem Kinder –, 14 Tschechen, neun Österreicher, zwei Slowenen sowie je ein Bürger von Estland, Spanien und Malaysia. Sieben Ungarn wurden ebenfalls mit slowakischer Hilfe evakuiert, hieß es aus dem Außenministerium in Budapest.
Die tschechische Verteidigungsministerin Jana Cernochova wiederum teilte mit, ein Flug mit 66 Passagieren sei bei Prag gelandet. Das polnische Außenministerium kündigte an, zwei Flugzeuge von Ägypten und Jordanien aus nach Polen fliegen zu lassen. Diese Aktion werde wahrscheinlich am Donnerstagmorgen beginnen.
Deutsche Botschaft rät zunächst zum Ausharren
Die deutsche Botschaft in Israel hingegen erklärte zunächst, die Staatsbürger müssten ausharren, bis sich die Lage stabilisiere. „Solange der Luftraum gesperrt und der Landweg nicht sicher genug ist, haben wir leider keine Möglichkeit, Sie bei Ihrer Ausreise zu unterstützen.“ Mittlerweile bietet auch Deutschland Evakuierungsflüge an. Zuvor gelang es am Dienstag einzelnen christlichen Gruppen aus Deutschland, vom ägyptischen Scharm el-Scheich aus an verschiedene deutsche Flughäfen zu fliegen.
Taiwan wiederum half 14 Bürgern, per Bus nach Jordanien zu gelangen. Von dort sollten sie in das ostasiatische Land fliegen.
Die Regierung ist außerdem in Kontakt mit neun Taiwanesen im Iran. Von dort wurden etwa 120 Menschen über Turkmenistan evakuiert, unter ihnen Diplomaten mit Familien. Die meisten stammen aus zentralasiatischen Staaten, schreibt die Onlinezeitung „Times of Israel“. (eh)
7 Antworten
Deutschland mal erst ohne Plan. Hörte es gestern bereits. Andere Länder sind schneller und organisierten. Die BRD, sorry, ist ein AAmt Lahmland. Sah man in Afghanistan.
Hioffentlich kommen die Israelis gesund nach Hause. Shalom
Unfassbar. Von dt. Seite heißt es, man kann ausreisen, muss aber eigenständig nach Amman kommen. Andere Länder bringen auch einen Transport hin und unsere Botschaft bekommt mal wieder nichts hin. Aber auf Demos gegen die israel. Regierung hetzen – was nicht sein Job ist – das bekommt man hin.
Israel kämpft und leidet und Europa? Schaut zu.
In Deutschland zeigt sich, dass VIELE VIELE Probleme existieren. Kanzler Merz ist da die Ausnahme, und wir müssen auch diese Ausreisen besser organisieren. Es bleibt noch viel Verbesserungsbedarf.
@Christin und Am Israel chai,
Die deutsche Politik hat noch nie etwas schnell und unbürokratisch hinbekommen. Ob bei Flutkatastrophen im eigenen Land,oder so wie jetzt in Israel.
Ich hab von 4.000 ausreisewilligen deutschen Bürgerinnen und Bürgern gelesen. Die füllen rund 70 Busse. Bekommt man die mal eben in dieser Situation in Israel zusammen gezogen? Ich bezweifle das sehr stark.
Ne, aber man könnte durch Infos helfen, Tipps geben. Koordinieren, wenn Reisende in der selben Gegend sind und den Kontakt untereinander vermitteln, damit sie sich zusammen schließen können. Aber dazu müsste sich das AA und Seibert bewegen. Schreckliche Vorstellung.