Der Wüstenwind weht warm aus Südwest und verteilt gleichmäßig Sand und Staub. Der Boden hat schon lange kein Wasser mehr aufgenommen. Normal im Negev. Doch hier, fünf Kilometer vom Gazastreifen entfernt, ist gar nichts mehr normal.

Von hunderten Plakaten lachen junge Menschen, während die Gesichter der Besucher, die an diesen Ort in Israel gekommen sind, nur eines ausdrücken: Trauer. Auf dem Gelände des Nova-Musikfestivals ermordeten am 7. Oktober 2023 islamistische Hamas-Terroristen 364 junge Frauen und Männer und nahmen 40 Geiseln mit in den Gazastreifen.
Junge Frauen filmen sich
Was von dem Terrorangriff übrig geblieben ist, hat man so belassen wie an jenem schicksalhaften Tag. Auf einer Bühne von „Supernova Sukkot Gathering“, so der ganze Name des Open-Air-Festivals, steht eine Frau von Anfang 20. Um ihren Rücken hat sie als Umhang eine israelische Flagge gelegt und lässt sich von einer Freundin filmen. Das Feld mit den Gedenktafeln bildet den Hintergrund der Aufnahmen.

Kaum jemand stört sich daran, dass sich junge Leute im Alter der Opfer am Schauplatz des Massakers gegenseitig filmen. Doch der Eindruck, dass Influencerinnen und andere an dieser Stelle Inhalte für ihre Social-Media-Kanäle produzieren, kann auf nicht-israelische Gäste verstörend wirken.
Bis zu 7.000 Besucher am Tag
Täglich kommen 5.000 bis 7.000 Besucher zu dem Areal in der Nähe des Kibbuz Re’im. Mehr als die 4.000, die am 7. Oktober 2023 beim Nova-Festival zu Trance-Sounds tanzten und feierten, bis am frühen Morgen die Todesschwadronen aus Gaza kamen. Es sind vor allem Schulklassen, Pfadfindergruppen, Soldaten und Angehörige der Toten.
„Manche Familien kommen jeden Tag, um den Schmerz zu verarbeiten“, sagt Johannes Guagnin, der aus Tübingen stammt und seit 25 Jahren in Israel lebt. Für den Jüdischen Nationalfonds (JNF), der auch hier Bäume gepflanzt hat, arbeitet er als Förster. „Wir haben hier eine Million Euro in Zuwegungen, Parkplätze und Sanitäranlagen investiert, um den Besuch des Geländes zu ermöglichen“, sagt Guagnin.

Der Staat plant einen nationalen Erinnerungsort. Bis dahin dient das Nova-Gelände als Stelle der Trauer, als authentischer Schauplatz mit Bühne, Bar und DJ-Pult.
Der 7. Oktober 2023
Es war der frühe Morgen des jüdischen Feiertags Simchat Tora (Freude der Tora) und der 50. Jahrestag des Jom-Kippur-Krieges, als die islamistische Terror-Organisation Hamas ihren Angriff auf Israel mit dem Abschuss tausender Raketen begann. Gleichzeitig überwanden die Kommandos aus Gaza den Grenzzaun mit Sprengsätzen, Bulldozern und Pick-up-Trucks. Die Mördertruppen drangen nicht nur auf dem Landweg in das Gebiet des jüdischen Staates ein.
„Die Hamas wusste nichts von dem Nova-Festival. Erst die Terroristen, die mit Gleitschirmen aus der Luft kamen, erkannten die Menschenmenge“, sagt Johannes Guagnin. Und sie nutzten die bestialische Gelegenheit, auf dem Festival ein Massaker anzurichten. Sie erschossen fliehende Menschen auf dem Gelände oder in deren Autos, warfen Handgranaten in Schutzräume und nahmen 40 Geiseln. Unter ihnen befand sich auch die Deutsch-Israelin Shani Louk. Ihre Leiche wurde am 17. Mai 2024 im Norden des Gazastreifens gefunden.
Anemonen aus Keramik
Jedem Opfer des Massakers, ob ermordet oder verschleppt und dann ermordet, ist eine Gedenkstelle gewidmet. Mit Foto und Lebenslauf, zum Teil auch über QR-Codes aufrufbar. Beim Schreiten zwischen den hunderten Tafeln und Plakaten, von denen lebensfrohe junge Leute strahlen, die hier die Nacht vom 6. auf den 7. Oktober 2023 durchtanzten und dann ermordet wurden, fühlt man Trauer und Wut.

Ein Feld von Anemonen aus Keramik erinnert Europäer an die Mohnblumen, die während des Ersten Weltkriegs auf den Schlachtfeldern Flanderns wuchsen und zum Symbol für das Gedenken wurden. Mit ihren roten Blättern stehen Anemonen und Mohnblumen gleichermaßen für das vergossene Blut.
Von Carl Brunke, Negev
14 Antworten
Gedenkorte für schreckliche Ereignisse, die man versucht so zu belassen wie am Tag des Geschehens waren, helfen beim Erinnern. Denn die Zeit bleibt niemals stehen und lässt sich auch nicht zurückdrehen, auch man dies manchmal gerne tun würde.
Dass man sich dort am Ort des Grauens gegenseitig filmt, würde mich in der Tat stören. Auch ich würde Trauer und Wut empfinden angesichts so vieler junger Menschen, die diesem Wahnsinn zum Opfer fielen. Was wäre geschehen, wenn das Nova gar nicht stattgefunden hätte? Dann wäre Netivot die nächste Massakerstelle gewesen. Ich wünsche den Israelis, dass sie „wieder tanzen werden“, aber den Buddha braucht es dort nicht mehr. Das hat Gott nicht gefallen! Er hat in seinen Geboten ganz klar gesagt: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
Buddha ist kein Götze, der Buddhismus streng genommen keine Religion, sondern eine Philosophie, die sich allerdings im Laufe der Jarhunderte zu einem religiösen System entwickelt hat. Wie auch immer, ein bisschen Toleranz wäre angebracht. Der Angriff auf Israel war keine Strafe Gottes, sondern ein Terrorakt, ein lang geplantes Progrom.
@Antonia
Ich danke dir für deine Klarstellung. Der Buddhismus akzeptiert andere Religionen. Es ist eine Art „Spiritualität „. Ich hatte vor einigen Jahren bei einer Veranstaltung mal einen Buddhisten kennen gelernt. Er meinte,Jesus ist der Sohn Gottes, das glaubt er auch. Und Jesus war der größte Mahatma,der je gelebt hat. Es gibt nur sehr wenige. Ghandi war keiner. Das hatte er mir ganz klar gesagt. Ein Mahatma zeigt immer einen Weg an,der nicht nach dem Tode endet. Sondern das es dann weiter geht. Außerdem darf sich ein Mahatma nicht bereichern. Und das hat Jesus nie getan. Im Gegenteil,sein „Unterricht“ war kostenlos für alle,die ihn hören wollten! Obwohl Ghandi kein Buddist war. Er aber viel vom Buddhismus übernommen hat. Daher kannte sich der Mann so gut aus was einen Mahatma angeht.
Viele Grüße Manu 😊🙏🙏
@Antonia
OT: Ich habe nicht behauptet, dass der Angriff auf Israel eine Strafe Gottes war. Natürlich war das ein Terrorakt. Ich bin aber der Meinung, und diese darf ich trotz aller Toleranz haben, dass Gott es nicht gefällt, wenn Menschen um eine Buddha-Statue tanzen. Es erinnert mich einfach zu sehr an das Volk Israel, das zZt. Moses um das goldene Kalb herumtanzte. Ist meine Meinung, du darfst gerne anders denken, liebe Antonia, ich respektiere das. Menschen, die an Jesus Christus glauben, werden von ihm höchstpersönlich „erleuchtet“. Der Buddhismus lehnt einen Schöpfergott ab. Für mich passt sowas nicht, und da rede ich jetzt ausschließlich von mir! Ich toleriere Andersdenkende, aber ich teile diese Ansicht nicht und rufe auf zum Glauben an Gott und seinen Sohn Jesus Christus, wenn man auf der Suche nach Werten und Sinnfragen des Lebens ist. Durch seinen Tod und Auferstehung bekommen wir ewiges Leben, das kann mir kein Erleuchteter geben. 🙏✡️
Sorry Israelnetz, wenn ich vom eigentlichen Thema abgewichen bin.
Eine Buddha–Statue ziert das Nova Festival : für mich als Christusgläubige entsetzlich , widerwärtig und abartig. Eine Beleidigung Gottes in allerhöchster Form. Man kann nur stellvertretend hierfür Busse tun und um Vergebung bitten. Wer immer das angeregt hat :: Zutiefst beschämend.
@ Antonia. Buddha hat sich nie als Gott gesehen ergo ist Buddismus keine Religion, wie Du richtig stellst. Das Problem ist nur, dass viele Menschen das nicht wissen und darunter sind auch Buddhisten.
Buddhisten verfolgen aus diesem Grund auch Andersgläubige. (Tibeter gegen Sundar Singh)
Liebe Antonia, wenn wir die Bibel zum Maßstab nehmen, kommen wir in allen Punkten, zu einem anderen Ergebnis. Lieber Gruß
Hallo Ella, der sehr große Buddha – ist ganz klar Götzendienst, wie das „Goldene Kalb“ auch war.
Die Bibel ist ganz eindeutig damit, was Götzendienst ist – gefällt Gott wirklich nicht.
Der Bericht über Netivot hier bei IN ist sehr interessant. Die Gläubigen dort gehen davon aus, dass das Massaker eine Strafe Gottes war – sie beteten anhaltend zu Gott – Er beschützte sie, wie er es in seinem Wort verheißen hat.
Die Hamas war auf dem Weg nach Netivot – „Mission Netivot“ – sie haben sich verfahren und sind dann auf dem Nova-Festival gelandet – spannende Geschichte.
Lieber Gruß Martin
Das Massaker und das Danach bereitet Schmerzen. Auch die Ungewissheit der 58 Geiseln. OT: UNO verurteilte wieder n i c h t
Hamas. Nur IL. Mehr als 40 Islam Menschenrechtler. Was für eine Schande der
UNrechtsorganisation.
Nachtrag: Herr Saar sagte heute in Berlin, dass sie nachts ein totes Geisel Ehepaar h e i m holten. ✡🇮🇱
7.000 Besucher am Tag. Auch die Greta T. dabei?
Seit dem 07. Oktober 2023 bete ich jeden Abend für die Geiseln und ihre Angehörigen. Es ist unbegreiflich, was sie durchmachen müssen. Die Monster der Hamas müssen vernichtet werden. Ich schäme mich für jeden deutschen Politiker, der jetzt die Unterstützung für Israel beenden will und somit vor den Israelhassern einknickt. Ich hoffe Israel, die Geiseln und die Angehörigen bleiben stark. Ich wünsche ihnen alle Kraft der Welt.
Hallo liebe Israel Freunde! Die Zeit rückt rasend voran, und die Probleme für Israel und die Juden weltweit wird immer schwieriger! So möchte ich meine Auszeit aus diesem Forum beenden und wieder auf die biblische Wahrheit hinweisen, die das unwandelbare Kursbuch für Israel und die Nationen ist.
Lieber Gruß Martin