Papamobil wird mobile Arztpraxis

Papst Franziskus vermacht sein palästinensisches Papamobil den Kindern im Gazastreifen. Es soll als mobile Arztpraxis genutzt werden.
Von Israelnetz

RAMALLAH / GAZA (inn) – Papst Franziskus nahm bis zu seinem Tod Anteil am Schicksal der Katholiken im Gazastreifen. Israel war Ende Oktober 2023 in das Gebiet einmarschiert, um die palästinensische Terror-Organisation Hamas zu zerstören. Franziskus telefonierte jeden Tag mit Gläubigen in Gaza.

Besonders lag ihm das Leid der Kinder am Herzen. Fast eine Million Kinder im Gazastreifen hätten ihr Zuhause verloren, seien ohne Gesundheitsversorgung, verletzt und unterernährt, schreibt „Vatican News“. Der Pontifex erklärte oft: „Kinder sind keine Nummern. Sie sind Gesichter. Namen. Geschichten. Und jedes von ihnen ist heilig.“

Nun soll ein Papamobil der medizinischen Grundversorgung für die Bewohner des Gazastreifens dienen, wie der Vatikan am 4. Mai mitteilte. Es war für den Besuch des Papstes in Bethlehem im Westjordanland 2014 von Mitsubishi gebaut worden. Der palästinensische Präsidenten Mahmud Abbas (Fatah) schenkte ihm das Fahrzeug.

Papamobil der Hoffnung und des Friedens

Die Initiative zu diesem „Fahrzeug der Hoffnung“ kam im vergangenen November von der „Caritas Internationalis“ in Jerusalem, die das Papamobil zwischenzeitlich vom Franziskanerorden übernommen hatte. Die Franziskaner waren nach dem Besuch des Papstes im Besitz des Fahrzeugs. Dieser stimmte der Initiative zu, um seine Liebe „den Menschen in Gaza, besonders den Kindern, zu vermitteln“. Der Jerusalemer Zweig der Caritas ist mit mehr als 100 Mitarbeitern in der Gesundheitsversorgung im Gazastreifen tätig.

Das Projekt „ist eine konkrete, lebensrettende Intervention zu einer Zeit, in der das Gesundheitssystem in Gaza fast komplett zusammengebrochen ist“, sagt Peter Brune, Generalsekretär der Caritas in Schweden, die das Projekt fördert. Nach Einschätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind nur noch 38 Prozent der Einrichtungen zur medizinischen Grundversorgung im Gazastreifen funktionsfähig. Die WHO stützt sich dabei auf Informationen der Hamas-Behörden. Die geplante mobile Arztpraxis könne die stark beeinträchtigte Gesundheitsfürsorge auch in schwer erreichbaren Gegenden unterstützen.

Das Papamobil soll vor allem die Erstversorgung von Verletzten unterstützen. Die Besatzung soll aus einem Arzt und einer Krankenschwester bestehen, die auf Infektionen testen, impfen und Wunden versorgen können. Innerhalb der kommenden Wochen will die Caritas das Fahrzeug für den neuen Zweck umbauen und ausrüsten. Dazu wird es mit Fenstern, medizinischen Geräten, Sanitätsartikeln, Medikamenten und Impfstoffen ausgerüstet. Der einstige Sitzplatz des Heiligen Vaters wird dabei zum Untersuchungssitz für die Kinder.

Generalsekretär Brune verdeutlicht: „Es ist nicht nur ein Fahrzeug. Es ist eine Botschaft. Dass die Welt die Kinder von Gaza nicht vergessen hat. Es ist genauso auch eine Aufforderung: dass der Rest der Welt sich auch an sie erinnern soll.“ Das Vorhaben benötigt allerdings noch die Genehmigung der israelischen Regierung für die Überführung des Fahrzeugs in den Gazastreifen. (ndr)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

6 Antworten

    1. @Antonia
      Da hast du Recht. Nur Gutes über Tote sagen.. Aber das mit dem Papamobil ist eine gute Idee. Hoffen wir mal,es wird nicht „missbraucht“. Für Terroristenzwecke!

      0
  1. Der Papst hat von Abbas das Papa-Mobil geschenkt bekommen. Wusste ich nicht. Hat ihn das zur Freundschaft verpflichtet? Er telefonierte täglich mit Gläubigen aus Gaza. Mit Israel und der Ukraine auch?
    Sorry, das ist nicht böse gemeint.
    Dass er das Papa-Mobil nun Gaza schenkt, finde ich eine tolle und sinnvolle Geste. Ich hoffe und wünsche, dass damit Kinder und Leben gerettet werden. Das ist der Auftrag der Nächstenliebe, die Kinder in Gaza in unser Gebet einzuschließen. Ich finde, Israel sollte die Überführung zulassen. Allerdings eine Gefahr bleibt: dass es als Transportmittel der Hamas dient.🙏👶

    2
    1. Ella @ „Mit Israel und der Ukraine auch?“ Nein, und auch nicht mit verfolgten Christen in Nigeria, im Kongo, in Syrien, in Indien, in Pakistan, in Nordkorea, mit armenischen Christen in Berg-Karabach, mit leidenden Menschen in Haïti…

      0
      1. @Antonia
        Ja, der Papst ist halt ein Mensch, nicht der Stellvertreter Gottes. Gott kümmert sich um alle. Ich hoffe aber, dass er für alle Notleidenden gebetet hat. Dann bin ich auch schon zufrieden. 🙏

        0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen