DAMASKUS (inn) – Nach jahrzehntelangen Bemühungen haben der Auslandsgeheimdienst Mossad und die israelische Armee in Syrien die sterblichen Überreste eines vermissten Soldaten entdeckt. Zvi Feldman galt seit 1982 als verschollen. Er hatte im Libanon an der Schlacht von Sultan Jakub teilgenommen.
Mit dem Panzersoldaten verschwanden damals zwei Kameraden, Jehuda Katz und Sacharia Baumel. In einer gemeinsamen Erklärung teilten Mossad, Militärgeheimdienst Aman und Armee am Sonntag mit, die sterblichen Überreste seien in einer Spezialoperation „aus dem Herzen Syriens“ gerettet worden. Es habe sich um eine „komplexe und verdeckte Operation“ gehandelt. Diese sei durch genaue Geheimdienstinformationen möglich geworden, hieß es laut der Onlinezeitung „Times of Israel“.
Die Schlacht während des Ersten Libanonkrieges ereignete sich vor fast 43 Jahren in der libanesischen Bekaa-Ebene. Dabei wurden 21 Israelis getötet und mehr als 30 verwundet.
An der Suche nach den sterblichen Überresten waren nicht-israelische Mossad-Agenten beteiligt, die tief in Syrien operiert hätten. Weit von der israelischen Grenze entfernt hätten sie ihr Leben riskiert, hieß es in der Mitteilung der Sicherheitsbehörden. Nach dem Sturz des syrischen Al-Assad-Regimes im Dezember habe es Durchbrüche bei der Lokalisierung der Überreste gegeben.
Bei der riskanten Operation hätten Agenten unter Feuer gearbeitet, teilten die Sicherheitsbehörden weiter mit. Sie hätten mehrmals den Friedhof besucht und Fundstücke zur Identifizierung nach Israel gebracht. Schließlich habe es eine Übereinstimmung mit Feldmans DNA gegeben. Zudem passten die Überreste eines Overalls zur Uniform der Panzerbesatzung.
Medienberichte: Leichnam auf PLO-Friedhof entdeckt
Die Zeitung „Yediot Aharonot“ liefert nähere Einzelheiten zu der Operation. Dabei beruft sie sich teilweise auf „ausländische Quellen“, unter ihnen sind auch arabische Medien. Das ist in der israelischen Berichterstattung üblich, wenn es um sensible Informationen geht – etwa um das Atomprogramm des jüdischen Staates.
So schreibt das Blatt, der Friedhof befinde sich „gemäß ausländischen Quellen“ im Flüchtlingslager Al-Jarmuk nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus. Der Friedhof werde von der „Palästinensischen Befreiungsorganisation“ (PLO) genutzt. Er sei als „der alte Friedhof für Märtyrer“ oder auch als „Militärfriedhof der PLO“ bekannt.
Der syrische Bürgerkrieg hinterließ seine Spuren am Friedhof: Gebäude außerhalb der Mauer wurden gesprengt, dadurch wurden Gräber beschädigt. Israel war sich viele Jahre lang sicher, dass die Leichen von zwei der Verschollenen von der Schlacht dort lagen: Baumel und Feldman. Doch Versuche, an den Ort zu gelangen, scheiterten.
Im April 2019 kam dann die sensationelle Nachricht: Israel hatte die sterblichen Überreste von Sacharia Baumel wiedererlangt. „Gemäß ausländischen Quellen“ wurden sie auf besagtem PLO-Friedhof entdeckt. Dabei erhielt Israel Unterstützung von Russland.
Folgen Sie uns auf Facebook und X!
Melden Sie sich für den Newsletter an!
Vor etwa zwei Wochen wurde nun der Leichnam von Zvi Feldman nach Israel gebracht und am Sonntag identifiziert. Die Angehörigen wurden vor der offiziellen Mitteilung informiert.
Ein Video der Armee zeigt den Augenblick der Rückkehr nach Israel: Der Sarg ist in eine israelische Flagge gehüllt. Soldaten sprechen das Kaddisch-Gebet zum Gedenken an Verstorbene.
Das Geiselforum begrüßte die Rückführung des gefallenen Soldaten: „Die Rückkehr von Zvi Feldman ist eine moralische, ethische und nationale Erinnerung an den Premierminister und an Regierungsmitglieder – ein Grab ist kein Vorrecht, sondern eine Grundpflicht gegenüber ihren Bürgern und Kämpfern. In Israel wird niemand zurückgelassen.“ (eh)
5 Antworten
Wie ich schon immer gesagt habe, sie holen sie alle nach Hause, so es Überreste gibt und diese greifbar sind,selbst nach so langer Zeit.
Nun kann er in Frieden ruhen, den Weg zum Herrn der Heerscharen hat er schon lange zuvor angetreten, und ER möge mit ihm sein.
SHALOM ALEJCHEM
Nachsatz: Meine Gebete gelten auch all jenen, welche noch nicht zurück gekommen sind….mögen auch sie noch gefunden und nach Hause gebracht werden….SHALOM ALEJCHEM
Niemand in Israel wird zurückgelassen. So sehr ich bewundere, dass man nach über 40 Jahren die Leichen von Soldaten, eigentlich ja nur noch Knochen, zurückbringt, so sehr hoffe ich, dass jetzt alle noch lebenden Geiseln auch lebend von Gaza wieder nach Israel kommen. Eine Beerdigung ist wichtig, aber noch wichtiger ist es, Lebenszeit mit seinen Liebsten zu verbringen.
Hamas, let them go! 🙏🫣🇮🇱
Das ist richtig, Ella, ich hätte es durchaus miterwähnen können, aber ich glaube, meine Einstellung dazu kennt wohl jeder hier im Forum……………SHALOM ALEJCHEM
Ja, klar Klaus. Alles gut.😉