Männer, die im Alter zwischen 22 und 26 Jahren nach Israel einwanderten, mussten bislang einen sechsmonatigen Wehrdienst absolvieren. Diese Regelung hat das Militär gekippt. Den Neueinwanderern steht es nun frei, in der Armee zu dienen. Das erklärte Nimrod Arsusan von der Abteilung für Einberufung beim Militär laut der Onlinezeitung „Times of Israel“.
Männliche Neueinwanderer im Alter von 18 und 19 Jahren müssen 32 Monate in der Armee dienen. Eingewanderte Frauen in diesem Alter werden für 24 Monate einberufen. 20- und 21-jährige Männer müssen zwei Jahre in die Armee, Frauen im selben Alter für ein Jahr.
Mit der Maßnahme sollen Juden weltweit dazu ermutigt werden, nach Israel auszuwandern, erklärte Arsusan. Das Militär habe die Aufgabe, Neueinwanderer bei der Integration in die Gesellschaft zu unterstützen, in Kursen die hebräische Sprache sowie Wissen über das Judentum und die Landeskultur zu vermitteln. Für einige der Neueinwanderer seien die sechs Monate Wehrpflicht jedoch eher ein Hindernis als ein Segen bei der Integration. Viele hätten Pläne wie die Aufnahme einer Arbeit oder die Fortsetzung eines Studiums. Der Armeedienst könne diese Vorhaben zunichte machen.
Arsusan rechnet nach der Maßnahme jedoch nicht mit einem starken Rückgang der Rekruten. Viele Neueinwanderer leisteten bereits freiwillig Wehrdienst oder verlängerten die vorgeschriebene Zeit. Bei einer Wehrpflicht von nur sechs Monaten könnten die Neueinwanderer zudem nur weniger anspruchsvolle Aufgaben übernehmen. Die Ausbildungszeit für Dienste mit größeren Herausforderungen würde meist mehr als das halbe Jahr in Anspruch nehmen, erklärte Arsusan. (dn)