Die Hamas hat in den vergangenen Monaten ein Tunnelsystem fertiggestellt, das vom Gazastreifen in israelisches Gebiet reicht. Das hat die israelische Armee laut eines Berichts des Fernsehsenders „Kanal 10“ vom Dienstag erstmals seit der Militäroperation „Starker Fels“ vor einem Jahr bestätigt. Die Tunnel können demnach für zukünftige Angriffe auf Israel genutzt werden.
Die Armee bemühe sich derzeit jedoch nicht, die Tunnel zu zerstören, heißt es in dem Bericht weiter. Die Verantwortlichen mutmaßten, dass die Hamas derzeit nicht an einem Waffengang interessiert sei.
Hamas-Terrorist liefert Details
Wenige Stunden vor Ausstrahlung des Berichtes wurde bekannt, dass israelische Sicherheitskräfte Anfang Juli den Hamas-Terroristen Ibrahim Adel Schehadeh verhaftet haben. Der 21-Jährige war bei der Hamas laut dem Online-Portal „Arutz Scheva“ für Tunnelbau und Logistik verantwortlich.
In dem Verhör soll er Details über das Tunnelnetzwerk, Angriffspläne und Angriffsstärke der Hamas weitergegeben haben. So soll eine neue Straße entlang des Sicherheitszauns dazu dienen, mit Fahrzeugen einen Überraschungsangriff auf Israel zu fahren.
Schehadeh äußerte sich dem Bericht zufolge auch über die Aktivitäten von Hamas-Politikern und die Verbindungen zwischen der Hamas und dem Iran. Demnach hat der Iran die Hamas regelmäßig unterstützt mit Geldern und Militärausrüstung. Schehadeh sagte außerdem, die Hamas nutze Material, das für den Wiederaufbau in das Gebiet gebracht wird, für die militärische Infrastruktur.
Der Hamas-Kämpfer muss sich nun vor dem Bezirksgericht Be’er Scheva verantworten. Gegen ihn richten sich mehrere Vorwürfe, darunter Terrorismus, versuchter Mord oder illegale Militärausbildung. (df)