Im Juni war eine Bar Mitzwa-Feier für bedürftige Kinder in der Präsidentenresidenz gescheitert, weil sich die Rabbiner der verschiedenen jüdischen Gruppen nicht auf den Ablauf einigen konnten. Daraufhin lud Rivlin jüdische Lehrer und Lehrerinnen des Reformjudentums sowie des orthodoxen und des konservativen Judentums zu einer gemeinsamen Torahlesung und Diskussionsrunde in sein Büro ein.
In seiner Begrüßungsansprache sagte Rivlin: „Die hier vertretenen Gemeinschaften quellen über vor Liebe und einer tiefen Verpflichtung für die Zukunft des jüdisches Volkes und des Staates Israel.“ Es sei zulässig, andere Positionen und Meinungen als die Konservativen und das Reformjudentum zu vertreten, aber niemand könne deren Liebe und Opfer für den Staat und die Sicherheit Israels leugnen. Keine jüdische Gemeinschaft stehe über der anderen, betonte Rivlin. Er fügte hinzu, das Büro des Präsidenten sei ein zu Hause für alle Angehörige der israelischen Gesellschaft, und ermögliche so eine Meinungsvielfalt und einen Dialog in gegenseitigem Respekt.