Die israelische Forschungsorganisation „Pharmaseed“ hat eine Gruppe von israelischen, jordanischen und Schweizer Forschern beauftragt, eine Behandlungsmethode für die „kutane Leishmaniose“ zu entwickeln. An dem Projekt sind neben dem israelischen Auftragsgeber noch das Wissenschaftszentrum „Totes Meer und Arawa“, das Schweizer Institut für Tropenmedizin und Gesundheitspflege und der Professor Nabil Hailat der jordanischen Universität für Naturwissenschaft und Technologie beteiligt.
Die durch Parasiten der Gattung Leishmania hervorgerufene Infektionserkrankung ist auch unter dem Namen „Jericho buttons“ bekannt und überträgt sich durch Bisse von infizierten, weiblichen Sand- oder Schmetterlingsmücken. Im Nahen Osten ist es eine verbreitete Hautkrankheit. Drei Grundtypen werden laut der „Weltgesundheitsorganisation“ (WHO) unterschieden. Eine Form der Leishmaniose befällt die Eingeweide, eine andere Form wirkt sich auf die Schleimhäute und das Gewebe aus und die dritte Form führt zur Hauterkrankungen. Bei einer leichten Infektion entstehen Wundstellen, die zwar Narben hinterlassen können, aber keine inneren Schäden verursachen. Schwerwiegende Erkrankungen führen allerdings zu Organschäden und bei immunschwachen Patienten sogar zum Tod.
Mit Pflanzenextrakten gegen Hautekzeme
Das Wissenschaftszentrum „Totes Meer und Arawa“ hat 70 Pflanzenextrakte entdeckt, die sich im Kampf gegen die Parasiten als hilfreich erweisen könnten. Die Wirksamkeit dieser Extrakte gegen Leishmaniose soll nun von dem Schweizer Institut getestet werden. Die Forschung wird von „Pharmaseed“ koordiniert und überwacht. Wenn sich diese Testreihen als erfolgreich erweisen, dann werden unter der Aufsicht des jordanischen Professors Nabil Hailat klinische Studien an Menschen durchgeführt.
Der Projektgründer Emmanuel Loeb erklärt in dem Wirtschaftsmagazin „Globes“: „50 Prozent unserer Arbeit wird im Auftrag von europäischen Unternehmen durchgeführt, die zu Forschungszwecken in das ‚Heilige Land‘ kommen.“ Solche internationalen Bemühungen vor Ort nähmen zwar zu, würden aber durch die politische Lage erschwert und erforderten deshalb gemeinsames Engagement von internationalen und nationalen Wissenschaftlern. In Kooperation sei es möglich, die Infektionskrankheit einzudämmen und Heilungsmittel zu entwickeln. Außerdem setze eine jordanisch-israelische Zusammenarbeit ein gutes Zeichen nach außen – ein Zeichen für die Dialogbereitschaft der Forscher und die guten Errungenschaften Israels. So zeige das Forschungsprojekt, laut Loeb, dass auch gute Dinge in Israel passieren.