Rivlin bei Beerdigung des vierjährigen Granatenopfers

NAHAL OS (inn) – Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat die Bewohner des Kibbutz‘ Nahal Os an der Grenze zum Gazastreifen gewürdigt. Am Sonntag sprach er bei der Beisetzung des vierjährigen Daniel Tragerman, der am Freitagabend durch eine palästinensische Granate ums Leben gekommen war.
Staatspräsident Rivliln bei der Beisetzung des vierjährigen Jungen, der von einer Granate getroffen wurde

„Daniel, lieber Junge, ich habe dich gestern gesehen, den Helden von Vater und Mutter, angezogen mit dem Trikot der argentinischen Nationalmannschaft, ein junger Fan von Messi, tanzend vor Glück, voller Lebensfreude“, sagte Rivlin bei der Trauerfeier. Daniel sei ein Junge gewesen, „der noch Buchstabe mit Zahl durcheinanderbringt, aber schon zwischen Schutzraum und Mörsergranate unterscheiden kann; zwischen Abschuss und Einschlag, zwischen Vogelzwitschern und dem Pfeifen von Granaten“, zitiert ihn das israelische Präsidialamt.
“Wir hatten uns so sehr vor diesem Augenblick gefürchtet, so große Angst davor gehabt“, ergänzte Rivlin. „Wir sahen Bilder von zerstörten Häusern von Kindern, von Klassenzimmern mit zerbrochenen Tischen und Kindergärten mit zerstückelten Einrichtungsgegenständen. Wir sahen verlassene Bobbycars, leere Schwimmbecken und verwaiste Fahrräder. Wir wussten, dass die Terroristen, die das Blut ihrer Kinder geringschätzen, nicht das Blut unserer Kinder schützen würden.“ Die Hoffnung, dass es nicht schlimm enden würde, habe sich als Irrtum herausgestellt.
Weiter sagte das Staatsoberhaupt: „Seit fast 60 Jahren trägt der Kibbutz Nahal Os die Stadttore von Gaza auf seinen Schultern, und die Schlacht ist noch nicht beendet. Ihr habt mit Blut gezahlt, das keinen Preis hat. Ihr habt den Staat Israel verteidigt und verteidigt ihn immer noch, mit eurem Körper und eurer Geisteskraft, die euch begleitet.“ Rivlin fügte hinzu: „Von hier aus werden wir siegen. Von hier aus werden wir überwinden. Von hier aus wird das Böse überwältigt, das um uns herum ist.“

Familie will Kibbutz verlassen

Die Eltern des Jungen traten am Montag zum ersten Mal vor die Presse. „Es ist alles so schnell passiert, in drei Sekunden“, erinnerte sich der Vater Doron Tragerman laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. In diesen Sekunden sei Daniel nach draußen gegangen. Nach dem Einschlag habe seine Frau Hilfe holen wollen. Doch er habe gewusst, dass jede Hilfe zu spät kam. „Wir versuchen, dieses Inferno zu verlassen, und wir lassen Daniel zurück“, betonte der trauernde Israeli.
Die Mutter Gila Tragerman sagte, normalerweise sei der Vierjährige bei Alarm als Erster zum Schutzraum gerannt, „aber diesmal schien er zu erstarren“. Die Familie hatte aufgrund des heftigen Beschusses aus dem Gazastreifen den Kibbutz aus Sicherheitsgründen vorübergehend verlassen und war nach der Ausweitung der Feuerpause in ihr Zuhause zurückgekehrt. Nach der Trauerwoche habe sie nicht vor, wieder in Nahal Os zu leben, stellte sie gegenüber dem Armeesender klar.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen