Gegen 9.30 Uhr Ortszeit hätten palästinensische Kämpfer das Feuer auf israelische Truppen im Süden des Gazastreifens eröffnet. Die Angreifer seien aus einem Tunnel aufgetaucht, zitiert die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“ einen ranghohen Militärvertreter. „Ein Terrorist sprengte sich als Selbstmordattentäter in die Luft – und dann wurde der Soldat allem Anschein nach entführt.“ Dies sei das Ende der Feuerpause gewesen, die um 8 Uhr in Kraft getreten war.
Bei dem Vermissten handelt es sich um den 23-jährigen Hadar Goldin aus Kfar Saba. Zwei Soldaten wurden bei dem Vorfall verletzt und in einem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Be‘er Scheva geflogen. Die Armee hat eine Suche nach dem Offizier eingeleitet. „Es gibt große Feuergefechte und Berichte über viele Tote“, sagte der Militärvertreter. Der Warenübergang Kerem Schalom wurde vorübergehend geschlossen.
Der Koordinator der israelischen Aktivitäten in den Palästinensergebieten, Joav Mordechai, sagte dem UN-Gesandten Robert Serry, die Hamas habe einmal mehr die Feuerpause gebrochen. Die radikal-islamische Organisation bestreitet hingegen, dass sich der Vorfall erst nach dem Beginn der dreitägigen Waffenruhe ereignet habe. Auch sei ihr nichts von einer Entführung bekannt.
Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri beschuldigte Israel: „Die Mitteilung der Besatzung über die Geiselnahme eines Soldaten ist ein Versuch, zu täuschen und eine Ausrede für das Brechen der Feuerpause zu finden.“ Der Hamas-Führer Mussa Abu Marsuk sagte in Kairo: „Das erwarten wir vom Feind, der sich an kein Abkommen gehalten hat. Wir werden der Ruhe verpflichtet sein, solange die Besatzung ihr verpflichtet ist.“