Das Treffen fand im Anschluss an eine Zusammenkunft von Abbas mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, statt. Es sei „positiv“ verlaufen, heißt es in einer Erklärung der Hamas laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Beide Vertreter hätten „ernsthaft ihren Willen bekundet, ein neues Kapitel aufzuschlagen, das auf nationaler Partnerschaft beruht“.
Bei der Begegnung sei es unter anderem um die Schaffung einer positiven Atmosphäre gegangen, die eine Umsetzung des Versöhnungsabkommens erleichtere. In diesem Rahmen hat die Hamas am Montag sechs Fatah-Mitglieder aus der Haft entlassen. Die Männer saßen wegen „Gefährdung der Sicherheit“ ein. Laut Fatah befinden sich noch mindestens 40 ihrer Mitglieder im Gazastreifen in Haft. Die Hamas spricht von 20 Männern. Beide Parteien haben seit ihrer, zu Beginn blutigen, Auseinandersetzungen ab dem Jahr 2006 immer wieder Mitglieder der jeweils anderen Gruppe verhaften lassen.
Zudem gibt es Pläne, in den kommenden Tagen etwa 3.000 Sicherheitskräfte aus dem Westjordanland in den Gazastreifen zu schicken, zur Verstärkung des dortigen Sicherheitsapparates. Die Maßnahme sei zunächst zeitlich begrenzt, teilte Abd al-Salam Sijjam von der Hamas-Regierung in Gaza mit.
Abbas und der im Exil in Doha lebende Masch‘al hatten sich zuletzt im Januar 2013 getroffen.
Hintergrund
Am 23. April hatten die von der Fatah dominierte „Palästinensische Befreiungsorganisation“ PLO und die Hamas ein Abkommen über nationale Einheit unterzeichnet. Dieses soll den mehr als sieben Jahre dauernden Konflikt zwischen den rivalisierenden Parteien beenden. Innerhalb von fünf Wochen soll eine Einheitsregierung gebildet werden. Es ist nicht das erste Abkommen dieser Art. Bereits im Jahr 2012 hatten Hamas und Fatah zwei Versöhnungsabkommen unterschrieben, aber nicht umgesetzt (Israelnetz berichtete).