Karnit Goldwasser will Lokalpolitik machen

TEL AVIV (inn) – Eine der berühmtesten israelischen Witwen kandidiert für den Tel Aviver Stadtrat: Karnit Goldwasser. Bürgermeister Ron Huldai hat sie in seine Liste für die Kommunalwahlen aufgenommen. Ihr Ehemann Ehud Goldwasser war 2006 bei einem Überfall der Hisbollah in den Libanon verschleppt worden.
Karnit Goldwasser liebt Tel Aviv – und will sich dort politisch engagieren.

Huldai stellte seine Kandidatenliste für den Stadtrat am Montagabend im Tmuna-Theater vor. Karnit Goldwasser nimmt den vierten Platz ein, der als realistisch gilt. Dies berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Der Wahlslogan lautet: „Mit gutem Kopf“. Der Bürgermeister vertritt die Fraktion „Ein Tel Aviv“. Seine Arbeitspartei hingegen tritt in diesem Jahr mit einer eigenen Liste bei den Wahlen am 22. Oktober an.
Goldwasser liegt besonders der Umweltschutz am Herzen: „Ich mag Tiere, deshalb habe ich beschlossen, für den Stadtrat zu kandidieren. Mein Traum ist es, die Stadt grüner und sauberer zu machen. Außerdem werde ich alles mir Mögliche tun, um Menschen mit besonderem Förderungsbedarf zu helfen.“
Der Umzug nach Tel Aviv war ein alter Traum von ihr und ihrem verstorbenen Mann. „Wenn ich durch die Straßen von Tel Aviv gehe, fühle ich mich am meisten zu Hause“, sagte sie. „Ich liebe diese Stadt. Einerseits ist es der größte Ort und andererseits ist es mein intimster Ort. Ich und Udi wollten immer hierherziehen. Wegen der Ereignisse konnte ich diesen Traum nicht verwirklichen und habe ihn sogar vergessen.“ Doch vor dreieinhalb habe sie sich daran erinnert und habe gewusst, dass sie in die Mittelmeermetropole ziehen musste.
Gemeinsam mit Eldad Regev war Ehud Goldwasser am 12. Juli 2006 von der radikal-islamischen Hisbollah entführt worden. Der Überfall mit mehreren Toten löste den Zweiten Libanonkrieg aus. Dieser wurde nach 34 Tagen durch die UN-Resolution 1701 beendet. Zwei Jahre später übergab die schiitische Miliz die Leichen der beiden Reservisten im Austausch gegen Häftlinge an Israel. Bis zu diesem Zeitpunkt wussten die Israelis nicht, ob die Soldaten noch am Leben waren. Karnit Goldwasser hatte mehrmals in der Öffentlichkeit für eine Freilassung ihres Mannes appelliert.
Einen Hintergrund zu dem Gefangenenaustausch im Juli 2008 lesen Sie hier: http://tinyurl.com/nnx3x8v.

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