Abendmahlssaal in Jerusalem an Katholiken übergeben?

JERUSALEM (inn) – Der Abendmahlssaal auf dem Jerusalemer Zionsberg soll vom Staat Israel in die Obhut der Franziskanerr gegeben werden. Künftig werden Christen dort beten und Messen abhalten dürfen. Darauf hätten sich gemäß noch unbestätigten Angaben aus Vatikankreisen der Staat Israel und der Heiligen Stuhl nach 20-jährigen Verhandlungen geeinigt. Das berichtete am Samstag der Rom-Korrespondent des israelischen Rundfunks.
Der Abendmahlssaal in der Jerusalemer Altstadt darf derzeit nicht für religiöse Zwecke verwendet werden.

Der Abendmahlssaal ist im 14. Jahrhundert von den Franziskanern über dem traditionellen Grab des Königs David errichtet worden. 1552 haben die Türken die Franziskaner vertrieben und den Raum den Muslimen überlassen. Seit 1948 befindet sich der Abendmahlssaal mitsamt einer dem „Nabi Daud“ (Prophet David) gewidmeten muslimischen Gebetsnische unter der Verwaltung des Staates Israel und gilt als „Museum“, in dem keine religiöse Zeremonien praktiziert werden dürfen.
Der Wakf, Hüter der muslimischen Heiligtümer, erhebt auf die Stätte ebenso Besitztumsansprüche wie die Franziskaner, im Namen der katholischen Kirche. Im benachbarten Saal des Heiligen Geistes, wo die christliche Kirche gegründet worden ist, als der Heilige Geist über die Jünger gekommen war, steht sogar das Grabmal eines Moslems der Dajani-Familie aus Damaskus.
Noch ist die Übergabe des Saals an die Franziskaner nicht offiziell bestätigt worden. Ebenso sind noch nicht die Bedingungen bekannt, die an die Freigabe des Saals für christliche Gottesdienste geknüpft sind.

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