Am Montag entschied das Oberste Gericht, die Haftzeit um ein Jahr zu verkürzen, berichtet die Zeitung „Yediot Aharonot“. Die 24-Jährige befindet sich seit November 2011 in Haft. Nach dem neuen Urteil soll sie im Februar 2014 wieder auf freien Fuß kommen.
Kam hatte während ihres Armeedienstes von 2005 bis 2007 mehr als 2.000 geheime Dokumente gestohlen und dem Journalisten Uri Blau von der Zeitung „Ha’aretz“ zukommen lassen. Blau verfasste auf Basis dieser Dokumente im Jahr 2008 einen Bericht über die angeblich illegale Tötung dreier Palästinenser durch israelische Soldaten. Die Armee leitete daraufhin eine Untersuchung ein. Während der Untersuchung sagte Kam, sie habe es für nötig befunden, dass die Öffentlichkeit etwas über die mitunter illegale Vorgehensweise der israelischen Armee im Westjordanland erfährt.
Kam sah ihre Haftstrafe als zu hoch an im Vergleich zu anderen Haftstrafen für ähnliche Vergehen. Außerdem hatte Blau eine Haftstrafe von vier Monate erhalten. Die Richter gaben dem Antrag nun statt und verkürzten die Haftzeit um ein Jahr. Sie erklärten, dass der Verrat aus ihrer Sicht nach wie vor als schweres Vergehen einzuschätzen sei. Doch die Umstände sprächen für eine Verkürzung der Haft: Kam habe das Verbrechen gestanden, bei der Aufklärung kooperiert und bereits unter Hausarrest gestanden. Außerdem sei es unwahrscheinlich, dass sie die Tat wiederhole.