Der Sprecher der Demo sagte: „Juden dürfen nicht in Ost-Jerusalem wohnen, weil Ost-Jerusalem eine palästinensische Stadt ist.“
Bei der Tagung präsentierte Professor Gabi Barkay neueste Funde seines Projekts „Aussieben des Schutts vom Tempelberg“. Ab 1999 haben die Muslime auf dem Tempelberg mit Bulldozern ein riesiges Loch ausgehoben, um eine Treppe zu der „Marwani-Moschee“ in den 2.000 Jahre alten „Ställen Salomos“ zu bauen. „Ein barbarischer Akt an der heiligsten und historisch bedeutsamsten Stätte der Menschheit“, sagte Barkay. Seit 2004 sieben Volontäre aus aller Welt unter seiner Aufsicht diesen „Abraum“.
Aus Hunderten Lastwagen-Fuhren Schutt kamen kanaanäische Skarabäen, Götzenfiguren, 4.700 Münzen aus zwei Jahrtausenden und 370.000 farbige Fliesen- und Mosaiksteine zum Vorschein. Identische bunte Steine hatten Archäologen in Palästen des Königs Herodes gefunden. So bestätigte Barkay erstmals einen Spruch aus dem Talmud, wonach Pilger in Jesu Zeit beim Besuchen des Tempels den Eindruck erhielten, ein „buntes Wellenmeer“ zu betreten. Hufeisen und 3.836 Nägel bestätigten, dass in „Salomos Ställen“ tatsächlich Pferde standen. Einwandfrei datierbare 3.000 Jahre alte Scherben mit Loch bestätigten biblische Berichte, wonach im Tempel des Salomon vor 3.000 Jahren sakrale Geräte „markiert“ wurden.
Neuigkeiten boten auch die Archäologen Roni Reich und Eli Schukron. Sie arbeiten in Wasserwerken aus der Zeit der Jebusiter/Kanaanäer unter der Davidstadt und in einem Abwassertunnel, der vom wiederentdeckten biblischen Siloah-Teich, wo Jesus den Blinden heilte, Richtung Norden verläuft.
3.000 Jahre alte Zisterne entdeckt
Unter dem Vorplatz der Klagemauer hat Schukrun „zufällig“ eine riesige Zisterne gefunden. Der Putz sei identisch mit dem Putz in Zisternen an anderen Orten wie Beth Schemesch. Deshalb könne die jetzt entdeckte Zisterne einwandfrei auf das Jahr 1000 vor Christus datiert werden. Im Putz waren sogar die Fingerabdrücke der Bauarbeiter erhalten geblieben. So wies Schukrun nach, dass der Tempel und die Bewohner Jerusalems vor 3.000 Jahren ihr Wasser nicht nur aus der biblischen Gichon-Quelle bezogen, sondern unter der Stadt Zisternen zum Sammeln von Regenwasser in den Fels geschlagen hatten.
Herodes hat Klagemauerbau nicht erlebt
Ebenso entdeckte Schukrun, dass die Klagemauer erst 20 Jahre nach dem Tod des Herodes gebaut worden sei. Für die Errichtung der monumentalen Mauer mussten ältere in den Fels gehauene rituelle Tauchbäder (Mikwe) zugeschüttet werden, um der 30 Meter hohen und etwa drei Meter dicken Mauer ein stabiles Fundament zu bieten. Auf der Höhe des „Robinson-Bogens“ fand Schukrun in versiegelten Tauchbädern 33 Münzen aus dem Jahr 18, als Valerius Gratus der römische Gouverneur unter Kaiser Tiberius war. Damit war klar, dass der im Jahr 4 vor Christus verstorbene Herodes den Bau der Klagemauer nicht mehr erlebt hat.
Schukrun erwähnte auch Funde, die schon weltweite Schlagzeilen gemacht haben, darunter ein goldenes Glöckchen, wie es mutmaßlich den Saum eines Priestergewandes geschmückt hat. Schukrun hatte es im Abwasserkanal unter der Straße gefunden, über die auch Jesus in den Tempel gelangt sein muss. Ebenso hatte er dort ein gut erhaltenes Schwert mit lederner Scheide eines römischen Legionärs gefunden. Eine kuriose Entdeckung war auch der Fund eines Siegels aus dem Halbedelstein Lapislazuli mit einer althebräischen Inschrift: „Für Metanjahu… .“ Eine Kopie des Stempels befindet sich heute im Büro des Namensvetters dieser mehrfach in der Bibel erwähnten Person, wobei „Metanjahu“ oder „Netanjahu“ ins Deutsche übersetzt bedeutet: Gott hat gegeben.