Regierungs-Kampagne: Mehr Araber in den Arbeitsmarkt

JERUSALEM (inn) – Für Integration und gegen Vorurteile: Die israelische Regierung hat am Sonntag eine Kampagne gestartet, um die Beschäftigung nicht-jüdischer Akademiker auf dem Arbeitsmarkt zu steigern. Dafür haben sich das Ministerium für Industrie, Handel und Beschäftigung sowie der Premierminister zusammengetan.

„Wir müssen Bedingungen schaffen, die die volle Integration der arabischen Akademiker in den Arbeitsmarkt ermöglichen“, sagte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros. Die Beschäftigungsquote der arabischen Hochschulabsolventen liege bei 81 Prozent. Im jüdischen Sektor betrage sie 90 Prozent.
Zudem arbeiteten viele Akademiker aus dem arabischen Sektor nicht in dem Beruf, den sie studiert haben. Beispielsweise seien nur 1,3 Prozent derjenigen, die Hightech studiert haben, auch in diesem Feld tätig. 50 Prozent übten eine Tätigkeit in der Lehre aus.
Zudem gibt es laut der Zahlen, die die Regierung präsentierte, ein hohes Lohngefälle in der Bevölkerung. 2009 verdiente ein arabischer Akademiker umgerechnet durchschnittlich 1.500 Euro, hingegen ein jüdischer circa 2.500 Euro.
Eine Umfrage unter Arbeitgebern zeige, dass die Haupthindernisse für Beschäftigung nicht-jüdischer Arbeiter Vorurteile und Diskriminierung seien: 22 Prozent geben offen zu, dass sie arabische Kandidaten diskriminierten und 25 Prozent äußerten Vorurteile gegenüber solchen Bewerbern. 94 Prozent der Arbeitgeber, die bereits Arbeiter aus dem Minderheiten-Sektor angestellt haben oder hatten, seien interessiert daran, weitere nicht-jüdische Beschäftigte einzustellen. Von den Arbeitergebern, die noch keine nicht-jüdischen Arbeitnehmer eingestellt haben, äußerten nur 65 Prozent ihre Bereitschaft dies zu tun.Netanjahu: Arabischen Sektor als Wirtschaftsmotor nutzenDie stärkere Integration von Minderheiten in den Arbeitsmarkt sei ein nationales Interesse des Staates Israel, sagte Netanjahu. Bessere Konditionen und Chancengleichheit für den arabischen Sektor – das sind die Ziele der Kampagne. Diese wurde durch die Behörde im Amt des Premierministers für die wirtschaftliche Entwicklung von Arabern, Drusen und Tscherkessen und durch das Industrie-, Handels- und Beschäftigungsministerium initiiert.
„Der arabische Sektor ist ein wesentlicher Wachstumsmotor für die israelische Wirtschaft, welcher voll genutzt werden muss, und ich denke, dass die Integration in den Arbeitsmarkt nicht nur dem arabischen Sektor dient, sondern dem ganzen Staat Israel“, äußerte sich Netanjahu. Durch die positive Resonanz der Arbeitgeber, die bereits Minderheiten eingestellt haben und auch weiterhin mit ihnen arbeiten möchten, fühle sich der Premierminister in der Idee bestärkt, mehr Minderheiten einzustellen.
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