Der Palästinenser Omar Abu-Dschribran aus dem Gazastreifen hatte sich illegal in Israel aufgehalten. Mit einem gestohlenen Fahrzeug wurde er in einen Unfall verwickelt und daraufhin im israelischen Scheba-Krankenhaus in Tel HaSchomer medizinisch versorgt. Später wurde er in Polizeigewahrsam gebracht, schreibt die Tageszeitung "Yediot Aharonot".
Zwei Wochen nach dem Unfall ordnete der Kommandant der Polizeistation laut Anklage regelwidrig an, dass Abu-Dschribran wieder in die palästinensischen Gebiete transportiert werden sollte. Der diensthabende Polizist Baruch Peretz gab den Auftrag an Assaf Jekutieli weiter. Dieser fuhr den Palästinenser zum Ofer-Stützpunkt bei Beitunia südwestlich der Autonomiestadt Ramallah.
Der Polizist ließ Abu-Dschribran ohne Wasser oder Nahrung am Straßenrand zurück. Der Palästinenser habe einen Schlafanzug getragen und noch eine Infusion am Körper gehabt, heißt es in der Anklageschrift. Zwei Stunden später sei er tot aufgefunden worden.
Das Strafmaß ist noch nicht bekannt. Die Familie des Opfers ist durch das Urteil gegen die beiden Polizisten nicht getröstet. Seine Schwester Kipah sagte: "Bei allem gebührenden Respekt für Juden, ihr habt ihn wie ein Tier behandelt. Wenn einer der Euren in Bedrängnis ist, wie Gilad Schalit, wird die ganze Welt für ihn tätig. Wie würdet ihr reagieren, wenn es euer eigener Bruder wäre."
Er sei "in einem wohlbekannten Krankenhaus behandelt worden", fügte die Palästinenserin hinzu, "und jeder weiß, dass die Patienten gut und mit Respekt behandelt werden, aber mein Bruder wurde herausgeworfen". "Wir wissen, wie das in Israel ist, sie werden vermutlich nach ein paar Monaten freigelassen."