Nach Lapids Angaben ist der Antrag der erste Schritt, um sein Ziel zu verwirklichen, eine große und bedeutsame politische Kraft zu schaffen. Diese solle die Prioritäten des Landes ändern und letztlich der Mittelklasse eine echte Stimme geben.
In einer Mitteilung an Aktivisten und Unterstützer schrieb der 48-Jährige laut der Onlinezeitung "Times of Israel": "Wir haben Jesch Atid gegründet, weil die Mittelklasse, die kreative und produktive Öffentlichkeit, die Steuern zahlt und in der Armee dient, keine Stimme hat und niemand ihre Interessen und die Themen, die ihrem Herzen am nächsten sind, wahrt: Bildung, Gesundheit, Verkehr, Wohnungsbau, der Kampf gegen die Korruption und die Lebenskosten. Wir haben sie gegründet, weil wir die Antwort auf die Frage: ‚Wo ist Geld?‘ kennen. Es ist hier. Es ist richtig, dass die falschen Leute es für die falschen Dinge verwenden. Das kann geändert werden und die Zeit für den Wandel ist gekommen."
Seit er Anfang des Jahres die beabsichtigte Parteigründung bekanntgab, hat der Sohn des ehemaligen Politikers Josef "Tommy" Lapid zahlreiche Sprechstunden, Veranstaltungen und Seminare im gesamten Land organisiert. Seiner Kampagne haben sich mehr als 10.000 Freiwillige angeschlossen. Beim sozialen Netzwerk Facebook hat er über 54.000 Fans.
Ziele: Verfassung und weniger Minister
Wie die "Jerusalem Post" berichtet, veröffentlichte der Journalist eine Liste mit seinen Parteizielen. Dazu gehören eine Verfassung, eine Veränderung des politischen Systems, eine Verringerung der Zahl der Minister im Kabinett und eine Verpflichtung gegenüber den Urteilen des Obersten Gerichtshofes. Ferner strebt er ein Friedensabkommen mit den Palästinensern an. Dieses solle auf einer Zweistaatenlösung basieren, welche die großen Siedlungsblöcke Israel überlässt und die Sicherheit des jüdischen Staates gewährleistet.
Ursprünglich wollte Lapid seine Partei "Atid" (Zukunft) nennen, doch diesen Namen trug im Jahr 1995 bereits eine andere Fraktion. Nach einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Zeitung "Israel Hajom" würde "Jesch Atid" 12 der 120 Sitze in der Knesset erhalten, wenn jetzt Wahlen stattfänden.