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Peres mit Arbeitsprogramm für Araber erfolgreich

Vor neun Monaten rief Israels Staatspräsident Schimon Peres das Programm "Ma´antech" ins Leben, mit dem die Integration israelischer Araber in die Hightech-Industrie gefördert werden soll. Jetzt haben Peres und die beteiligten Unternehmen Bilanz gezogen und kommen zu dem Ergebnis: Es geht langsam voran, aber es funktioniert.

Am Sonntag versammelten sich Vertreter der 20 mitwirkenden Unternehmen in Peres‘ Residenz in Jerusalem. Sie gehören zu namhaften Hightech-Firmen wie SAP, Oracle, Google, HP, Matrix oder Cisco Systems. Es stellte sich heraus, dass seit Februar 125 Araber durch "Ma´antech" bei einem entsprechenden Unternehmen angestellt wurden. HP-Geschäftsführer Joschua Bakola teilte mit, sein Unternehmen habe 22 Araber eingestellt. Sogenannte "Headhunter" von HP suchten in den Universitäten nach den besten Studenten. Sollte ein Araber angestellt werden und mit der Arbeit zufrieden sein, so habe er den Auftrag, einen weiteren Hightech-Absolventen aus dem arabischen Sektor mit in die Firma zu bringen.

Intel-Vizepräsidentin Maxine Fassberg gab bekannt, ihre Firma habe in diesem Jahr 31 Araber angestellt. Sie habe festgestellt, dass es für arabische Mitarbeiter oftmals umständlich und zeitaufwändig sei, zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. Intel habe daher beschlossen, Transportmöglichkeiten für ihre arabischen Angestellten einzurichten. Durch die Maßnahme werde nicht nur Zeit, sondern auch das Einkommen der Mitarbeiter geschont. Diese seien nun nicht mehr auf ein eigenes Auto angewiesen und sparten die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel.

Der erste Araber, der durch "Ma´antech" eine Anstellung fand, war laut der Tageszeitung "Jerusalem Post" Omar Gawi, ein Absolvent der Technischen Universität Haifa (Technion). In Kafr Kari, dem Ort in dem er aufwuchs, habe es kaum ein Bewusstsein für Hightech gegeben, erzählt Gawi. Vielleicht weil die Menschen Angst vor Modernität hatten, vermutet der 23-Jährige. Wer Karriere machen wollte, habe auf "etwas Sicheres" gesetzt, wie Lehramt oder Medizin. Er habe sich trotz aller Kritik für eine technische Laufbahn entschieden und sei Präsident Peres und den Initiatoren des Projektes sehr dankbar.

Auch Riham Mantar hat durch "Ma´antech" Hilfe erfahren. Trotz Bestnoten sei sie zuvor von Arbeitgebern immer wieder abgewiesen worden. Ihre Mutter habe durch das Fernsehen von dem Programm erfahren. Die 24-Jährige habe sich daraufhin auf der Internetseite registriert und erhielt schließlich eine Anstellung bei Israels führendem IT-Unternehmen Matrix.

Staatspräsident Peres bedankte sich bei den teilnehmenden Firmen für ihre Unterstützung. Es gehe hier nicht nur um geschäftliche, sondern auch um soziale Dinge. Es gebe zwar keine offizielle Diskriminierung von Arabern in Israel, aber in der Praxis existiere sie dennoch und müsse ausgerottet werden.

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