Der 21-Jährige, dessen Name bei der Tageszeitung "Yediot Aharonot" nur mit "Eddy" angegeben wurde, war als Kind französischer Einwanderer in Israel geboren worden. Damit hat er auch die französische Staatsbürgerschaft. Um in Frankreich studieren zu können, beantragte er einen entsprechenden Pass. Zunächst wurde ihm ein vorläufiges Reisedokument ausgestellt. Darin wurde Israel jedoch nicht erwähnt.
"Es hatte alle meine Angaben, meine Identifizierungsnummer, meine Adresse, Ma´aleh Adumim – aber der Staat Israel wurde weggelassen", erzählte Eddy gegenüber "Yediot Aharonot". Der junge Mann zeigte sich darüber sehr verärgert: "Ich wusste, dass die Franzosen Antisemiten sind, und ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn sie geschrieben hätten ‚Ma´aleh Adumim, Palästina‘, aber sie haben beschlossen, die harte Wortwahl ‚Besetztes Palästina‘ zu benutzen."
Laut dem Bericht will sich Israels Außenminister Avigdor Lieberman in der Sache mit einem Protestbrief an die französische Regierung wenden.
"Eddy" will hingegen dafür kämpfen, dass in seinem Pass der Staat Israel auftaucht. Der Zeitung erzählte er: "Ich hätte es durchgehen lassen, wenn ich in einem Außenposten leben würde." Ma´aleh Adumim sei jedoch die größte israelische Stadt in Judäa und Samaria, sie werde bei jedem künftigen Abkommen Teil Israels bleiben. "Dieses Gebiet wurde nicht von Palästina beschlagnahmt, denn es gab keine solche Einheit. Das ist eine israelische und jüdische Stadt, deren Wurzeln in der Bibel erwähnt werden und ihr Land gehört nicht den Arabern."
Ma´aleh Adumim liegt etwa sieben Kilometer östlich von Jerusalem und wurde 1975 gegründet. Heute leben dort mehr als 40.000 Israelis. Der Name bedeutet übersetzt "rötliche Steige" und wurde aus dem biblischen Buch Josua, Kapitel 18 abgeleitet. Er bezieht sich auf die Strecke aus dem Jordantal nach Jerusalem, in deren Verlauf rötliche Farbtöne in den Felsformationen dominieren. Adumim wird dort als Grenze zwischen den Stämmen Juda und Benjamin beschrieben.