Der israelische Inlandsgeheimdienst "Schabak" teilte mit, Allawi habe ausgesagt, er sei 1993 von der Hamas rekrutiert worden und habe bis 2004 in einer hochrangigen Abteilung gearbeitet. Diese habe Operationen der Hamas im Ausland beaufsichtigt und Finanzmittel beschafft. In den Jahren 2001 und 2003 sei Allawi nach Syrien gereist, wo er Mussa Abu Marsuk traf, den Stellvertreter von Hamasführer Chaled Mascha´al. Ihm habe er von seinen Aktivitäten berichtet. Marsuk habe ihm angeboten, als offizieller Vertreter der Hamas im Iran zu arbeiten, was Allawi aber ablehnte.
Der israelische Inlandsgeheimdienst sagte laut der Zeitung "Jerusalem Post", dass sich Allawi 2000 mit einem hochrangigen Hamas-Vertreter in Dubai getroffen habe. Dabei äußerte er seine Bereitschaft, an militärischen Aktionen teilzunehmen, wenn die Hamas dies wünsche. Er bot weiter an, seine Stellung als Reporter bei "Al-Dschasira" dafür zu nutzen, die Interessen der Hamas zu fördern. 2006 traf sich Allawi mit weiteren "Al-Dschasira"-Reportern, nach Aussage des Schabak ebenfalls Geheimagenten der Hamas, in Katar. Sie diskutierten die Möglichkeit, ihre Positionen zur Unterstützung der Hamas zu nutzen, indem sie das US-Militär in Afghanistan kritisieren.
Allawi habe während seines Verhöres außerdem über seine Aktivitäten als Mitglied der Mudschahedin in Afghanisten von 1988 bis 1992 ausgesagt. Er habe gestanden, während dieser Zeit auch an einem Überfall von Rebellen auf eine afghanische Militärbasis und an Guerillaoperationen gegen sowjetische Streitkräfte teilgenommen zu haben.
Allawi wies die Vorwürfe zurück: "Es gibt keine Beweise gegen mich", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters bei seiner Rückkehr ins Westjordanland. "Die ganze Sache war eine Farce zur Erpressung von ‚Al-Dschasira‘. Ich war nicht das Ziel." Die Kontakte zur Hamas seien Teil seiner Arbeit als Journalist. "Ich habe mich mit der Hamas getroffen, weil ich mich überall mit Leuten treffe, von denen ich Neuigkeiten bekomme."
Allawi war am 10. August im Westjordanland von israelischen Streitkräften verhaftet worden.