Vor der Veröffentlichung hatte Graumann die Forderung an Bundesaußenminister Guido Westerwelle gesandt. Zur noch ausstehenden Antwort von Westerwelle sagte der Zentralratspräsident: "Vielleicht kommt ja noch was – besser, es geschieht etwas, die Absage ist das Gebot der Stunde. Immerhin hat die Bundesrepublik auch die vorausgegangene Konferenz ‚Durban II‘ mit ihren antisemitischen Reden boykottiert."
Auf der zweiten Konferenz in Genf habe vor allem der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad unglaubliche Hasstiraden gegen Israel losgelassen. Viele der anwesenden Politiker bewog dies zum Auszug aus der Konferenz. "Deutschland sollte auch diesmal nicht an diesem widerlichen Schauprozess teilnehmen", meinte Graumann. Dabei verwies er auf die USA, Kanada, die Niederlande, Italien und Tschechien, die ihre Teilnahme an der Nachfolgekonferenz in New York bereits abgesagt haben.
"Deutschland aber schweigt bisher, dabei wäre es ein wichtiges Zeichen von Klarheit und Konsequenz, wenn die Bundesregierung öffentlich erklären würde, dass sie diesem Festival der Judenfeindlichkeit fernbleibt", fügte Graumann an. "Deutschland darf dieser Hasskampagne nicht den Anschein von Legitimität geben." Die Bundesrepublik müsse Flagge zeigen und Courage beweisen: "Wenn ausgerechnet Staaten, die selbst die Menschenrechte mit Füßen treten, Zionismus mit Rassismus gleichsetzen und ein Land singulär herausgreifen, dann ist das Doppelmoral und pure Heuchelei."