Peres besucht Aschdod

ASCHDOD (inn) - Auch auf Anschlagsserien wie in der vergangenen Woche muss Israel ausgewogen reagieren - und gleichzeitig wachsam sein. Diese Ansicht äußerte der israelische Staatspräsident Schimon Peres am Montag bei einem Besuch in Aschdod. Die Mittelmeerstadt war nach den Attentaten vom Gazastreifen aus mit Raketen beschossen worden.

Wie die Tageszeitung "Jediot Aharonot" berichtet, kam Peres bei seinem Ermutigungsbesuch mit dem Bürgermeister von Aschdod, Jehiel Lasri, zusammen. Dieser lobte die Bewohner und kritisierte die Regierung: "Das wird uns nicht zerbrechen, aber ich denke, dass man oben etwas mehr tun muss."

Peres betonte die Bedeutung des Raketenabwehrsystems "Stahlkappe" (Iron Dome). Es sei das beste Mittel gegen Raketen, die Terrorgruppen vom Gazastreifen abfeuerten. Er fügte hinzu: "Das Problem, das noch nicht gelöst ist, ist das palästinensische Problem. Es gibt Verhandlungen, und nicht wenige Probleme wurden gelöst. Die verbliebenen sollte man besser durch Wege des Friedens lösen und nicht im Krieg."

Begegnung mit Jugendlichen

Zudem traf sich der Präsident in einem Einkaufszentrum der Stadt mit Jugendlichen, die über ihre Erfahrungen mit dem Beschuss sprachen. Ein Mädchen erzählte: "Wir alle waren das ganze Wochenende zu Hause, die ganze Zeit gab es Warnungen." Eine andere Jugendliche sagte. "Ich habe Freunde, die keinen Schutzraum haben, also haben wir sie zu Hause aufgenommen. Es war etwas beängstigend." Ein Mädchen fragte, warum das Abwehrsystem nicht in Aschdod eingerichtet werde. Peres antwortete: "Das Sicherheitskabinett arbeitet daran." Er schätze, dass bald weitere Batterien aufgestellt würden.

Auf die Frage nach der relativ zurückhaltenden Reaktion des Militärs auf die Terrorserie und den Raketenbeschuss sagte der Staatspräsident: "Israels Reaktion muss ausgewogen sein. Wir müssen uns verteidigen und das Kabinett versucht dies in ausgewogener Weise." Auch die Hamas sei an einer Ruhe interessiert. "Dennoch müssen wir auf der Hut sein. Wessen genau sind wir schuldig? Die Fehler macht die Hamas. Um Frieden zu schließen, braucht man eine Mehrheit, aber um Terror zu machen, reicht ein Haufen Terroristen, die Chaos anrichten wollen."

Ein weiteres Thema war die aktuelle Lage in Libyen. Peres teilte den Jugendlichen mit: "Wenn ich Libyer wäre, würde auch ich mich erheben. Es gibt dort Millionen von Menschen, und es gibt dort Erdölvorräte, warum muss das Volk also hungrig sein? Die Diktatoren wollen den Staat zu ihrem Besitz machen."

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