Das Komitee, unter der Leitung von Scharon Kedmi aus dem Ministerium für Industrie und Handel, sollte prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, um die Preise zu senken. Es sprach schließlich eine Empfehlung für mehr Wettbewerb in der Milchwirtschaft aus. Dafür müsse der Markt für Importe geöffnet werden.
Unter anderem sollen die Quoten für den Import von Hartkäse und Milchpulver deutlich erhöht werden. Milchbauern sollen außerdem mit sofortiger Wirkung weniger Geld erhalten, wodurch der Milchpreis generell gesenkt wird, heißt es in der Tageszeitung "Ha´aretz".
Supermarktketten, die Hersteller von Milchprodukten und Milchbauern wurden außerdem angewiesen, regelmäßig über die finanzielle Lage zu berichten. Das helfe der Regierung, Entscheidungen über mögliche Preiskontrollen bei bestimmten Produkten zu treffen. Zum besseren Vergleich für die Verbraucher müssen Supermärkte in Zukunft auch den Preis für 100 Gramm eines Milchproduktes nennen.
Erzeugnisse aus Milch sind in Israel generell teuer. Einer aktuellen Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge liegt Israel beim Preis für Milchprodukte hinter Japan und Norwegen auf dem dritten Platz. Der Preis von Naturjoghurt ist in den vergangenen Jahren um etwa 46 Prozent gestiegen, der von Hüttenkäse um 41 Prozent. Aus Verärgerung über die steigenden Preise hatten Verbraucher in den vergangenen Wochen zum Boykott von Hüttenkäse aufgerufen, der für Israelis zu den Grundnahrungsmitteln zählt.