Barak stoppt vorläufig Geste für Palästinenser

JERUSALEM (inn) - Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak hat die Gespräche über einen geplanten Transfer von 84 toten Terroristen an die Palästinenser abgebrochen. Der Politiker sieht in den Verhandlungen eine Gefährdung der Freilassung des entführten Soldaten Gilad Schalit.

Wie die Tageszeitung "Ha´aretz" berichtet, habe sich Barak gegen eine Weiterführung der Gespräche entschieden, nachdem eben diese Zeitung eine Liste mit den Namen der Toten veröffentlicht hatte. In dem Bericht seien unter anderen die Awadallah-Brüder aufgezählt. Die beiden Führer des radikalen Flügels der Hamas wurden im September 1998 bei einem Einsatz der israelischen Armee in der Nähe von Hebron getötet.

Ursprünglich sollten die Leichen der Palästinenser und anderer Araber in den nächsten Wochen in die Palästinensergebiete überführt werden. Dies sollte als symbolische Geste gegenüber dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, gewertet werden, wie die Tageszeitung "Jediot Aharonot" berichtet. Ursprünglich habe die israelische Regierung die Namen geheim halten wollen.

Ferner gab es in Medienberichten Spekulationen, dass unter den Leichnamen die Selbstmordattentäter Ramaz Aslim und Hanadi Dscharadat seien. Aslim hatte sich im Jahr 2003 im Jerusalemer Café "Hillel" in Jerusalem in die Luft gesprengt. Die damals 29-jährige Dscharadat hatte wenige Wochen später bei einem Selbstmordattentat im Restaurant "Maksim" in Haifa 21 Personen mit in den Tod gerissen.

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