Jüdische Pilger ohne Absprache am Josefsgrab

NABLUS (inn) - Etwa 200 jüdische Pilger sind Sonntagnacht ohne Genehmigung der Armee ins Josefgrab und in die Autonomiestadt Nablus eingedrungen. Dabei gab es Zusammenstöße mit israelischen Soldaten.

Wie die Tageszeitung "Ha´aretz" berichtet, waren 50 Israelis auf das Dach der biblischen Grabstätte geklettert. Sie forderten, dass Israel wieder die Kontrolle in dem Gebiet übernehme. Die Soldaten versuchten, die Demonstranten zu zerstreuen. Ein Militärsprecher sagte am Montag, die Juden hätten nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das der Soldaten in Gefahr gebracht.

Ebenfalls am Sonntagabend suchten mehr als 1.600 Pilger das Josefsgrab auf, die vorher um Erlaubnis angefragt hatten. Ihr Besuch an der Stätte war mit der Armee koordiniert.

Am Ostersonntag hatten palästinensische Sicherheitskräfte an dem Grab auf Israelis geschossen, die ohne Genehmigung das Gelände betraten und einen Checkpoint durchbrechen wollten. Dabei kam ein Neffe der israelischen Kulturministerin Limor Livnat ums Leben. Die israelische Armee ist zu der Ansicht gelangt, dass die Palästinenser absichtlich das Feuer eröffnet haben. Ben Joseph Livnat gilt mittlerweile als Terror-Opfer, obwohl der Vorfall selbst noch nicht als Terroranschlag deklariert wurde.

Die von Israelis "Kever Josef" genannte Grabstätte wurde bereits mehrmals von Palästinensern zerstört und schlussendlich zu einer Moschee umgebaut. Die palästinensische Polizei hatte nichts zum Schutz des Heiligtums unternommen. Rechtlich gesehen befindet sich die Grabstätte nach den Osloer Verträgen unter israelischer Hoheit. Um weitere Gewalt zu verhindern, hatte die israelische Regierung das Grab jedoch unter palästinensische Aufsicht gestellt. Seitdem dürfen Juden nur nach Absprache mit der Armee das Grab besuchen.

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