Israelisches Generalkonsulat in München eröffnet

MÜNCHEN (inn) - Israels Außenminister Avigdor Lieberman hat am Freitag im Beisein des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer offiziell das neue israelische Generalkonsulat in München eröffnet. Anschließend erinnerte er im Olympischen Dorf an die Opfer des palästinensischen Terroranschlags auf die israelische Olympiamannschaft im Jahr 1972.

"Die heutige Eröffnung des israelischen Generalkonsulats in München widerspiegelt die Bedeutung, die Israel den Beziehungen mit Deutschland und in deren Rahmen den Beziehungen zum Freistaat Bayern beimisst", sagte Lieberman laut einer Mitteilung der israelischen Botschaft in Berlin bei dem Festakt. "Der Freistaat Bayern, das größte deutsche Bundesland mit über zwölf Millionen Einwohnern, leistet in politischer, wirtschaftlicher, kultureller und touristischer Hinsicht einen herausragenden Beitrag zur Stärke Deutschlands. Die Existenz einer israelischen Vertretung hier in München kann wesentlich zur Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel auf unterschiedlichen Gebieten einschließlich der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen beitragen."

Der israelische Außenminister fügte hinzu: "Anlässlich dieser Feier, bei der wir in die Zukunft blicken, sollten wir jedoch die Vergangenheit nicht vergessen, die für uns als Juden und als Israelis bedeutende Bezugspunkte aufweist. Bayern im Allgemeinen und München im Besonderen spielen in diesem Kontext eine bedeutende Rolle, so zum Beispiel angesichts der Tatsache, dass München die Wiege der nationalsozialistischen Bewegung und zudem eine Stadt war, in deren unmittelbarer Umgebung das erste NS-Konzentrationslager in Dachau errichtet wurde."

"Weiße Rose" als "Lichtblick in finsterer Zeit"

Doch in dieser "finsteren historischen Epoche" habe es in München einen kleinen Lichtblick in Gestalt der Widerstandsgruppe "Die Weiße Rose" gegeben, so Lieberman. "Diese Gruppe, von einigen Studenten der Universität München gegründet, wirkte in den Jahren 1942/43 durch die Verteilung von Flugblättern, die dazu aufriefen, die Nazidiktatur durch aktiven Widerstand des deutschen Volkes zu beenden."

Der israelische Minister bekundete seine Freude darüber, dass "Deutschland auch in der heutigen Zeit an der Seite Israels steht und der jetzige bayerische Ministerpräsident, Herr Horst Seehofer, der heute bei uns ist, diese Tradition der Freundschaft und der Verpflichtung gegenüber Israel fortsetzt". Nicht weniger wichtig sei "die Fähigkeit beider Staaten, eine gemeinsame Agenda in allen Lebensbereichen, in Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und andern Gebieten zu entwickeln". Die Erinnerung an die Getöteten solle in dem neuen Konsulatsgebäude verewigt werden.

Lieberman lud Seehofer zu einem Besuch nach Israel ein. Auch Israels Botschafter in Berlin Yoram Ben-Ze´ev und der Gesandte Emmanuel Nahshon nahmen an dem Festakt teil.

Gedenken an Terror-Opfer

Nach der Eröffnung des Konsulates besuchte Lieberman das Olympische Dorf, wo 1972 während der Olympischen Sommerspiele elf israelische Sportler bei einem palästinensischen Terroranschlag ermordet wurden. Der Außenminister wurde dabei von Esther Rot-Shahamorov, der Repräsentantin für die Opfer des Attentats, begleitet.

Das neue israelische Konsulat ist vorübergehend in der Briennerstraße in der Münchner Innenstadt untergebracht, bis ein dauerhafter Standort gefunden wird. Seine eigentliche Tätigkeit wird das Konsulat im Sommer aufnehmen.

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