"Wir glauben, die größte Garantie für den Frieden ist es, demokratische Nachbarn zu haben", sagte Peres. Daher sei er erfreut "Zeuge der demokratischen Revolution in der arabischen Welt" zu sein.
Das israelische Staatsoberhaupt betonte zudem, sein Land strebe nach einem langanhaltenden Frieden mit all seinen Nachbarn. "Ich wende mich an unsere Nachbarn, die Syrier, und bitte sie, nicht dem Iran zu folgen. Der Iran will keinen Frieden. Kommt an den Verhandlungstisch, ohne Vorbedingungen, dann können wir ein Abkommen abschließen. Und zu den Menschen im Libanon sage ich: Lasst die Hisbollah Euer Land nicht in ein Schlachtfeld verwandeln. Der Libanon sollte ein Ort des Friedens sein. Es muss keinen Konflikt zwischen uns geben, wir haben jeden Grund für Frieden zwischen uns", sagte Peres laut einer Mitteilung des israelischen Außenministeriums.
Er forderte auch die Palästinenser zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch auf und betonte, dass Israel Respekt vor den Bemühungen der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) habe, die Infrastruktur für einen zukünftigen Staat aufzubauen. Peres wies außerdem auf das Wirtschaftswachstum von sieben Prozent im vergangenen Jahr im Westjordanland hin. Auch der Gazastreifen könne solch einen Aufschwung erfahren, wenn er sich von der Idee trennen würde, dass er durch Terror mehr erreichen könne, als durch Verhandlungen. Die Menschen im Gazastreifen hätten es besser, wenn sie Häuser, statt Raketen bauen würden, sagte Peres weiter.
Zapatero: "Spaniern Israel näher bringen"
Der israelische Staatschef hatte sich auch mit Spaniens Premierminister José Luis Zapatero getroffen. Dieser sagte zur Begrüßung: Spanien fühle sich geehrt, einen der "größten Staatsmänner der Welt" zu empfangen. Zapatero sprach sich für einen Ausbau der bilateralen Beziehungen vor allen in den Bereichen Sicherheit und Hightech aus. Er wies auf die gemeinsame Geschichte hin, die leider auch eine Hunderte Jahre lange Trennung umfasse. Die spanische Bevölkerung kenne Israel daher nicht sehr gut, so Zapatero. "Sie kennen Israel nur durch die Linse des israelisch-palästinensischen Konfliktes und wir müssen heute daran arbeiten, diesen Status zu verändern. Während dieses Besuches, möchte Spanien, seine strategischen Beziehungen zu Israel stärken, festigen und erweitern."
Beide Politiker beschlossen unter anderem die Gründung eines Forums für Unternehmer aus Israel, Spanien und den Palästinensergebieten. Dieses soll gemeinsame Technologie-Projekte im Nahen Osten voranbringen.
Im Rahmen seines Aufenthaltes war Peres auch vom spanischen König Juan Carlos in dessen Palast empfangen worden. Dabei hatte er den Monarchen seinerseits zu einem Besuch nach Israel eingeladen.
Peres hält sich anlässlich der 25-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern zu einem viertägigen Besuch in Spanien auf. Die beiden Staaten hatten am 17. Januar 1986 diplomatische Beziehungen aufgenommen – fast vier Jahrzehnte nach der Gründung des jüdischen Staates. Ein Grund für die späte Aufnahme war die Herrschaft des Diktators Francisco Franco bis zu dessen Tod 1975. Dieser hatte den Staat Israel nie anerkannt und pflegte gute Beziehungen zur arabischen Welt.