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Zum Jubiläum: Kabinettssitzung im Kibbutz

DEGANJA (inn) - Erstmals in der Geschichte des Staates Israel hat am Sonntag ein Kabinett in einem Kibbutz getagt. Anlass für die Konferenz in Deganja Alef am See Genezareth war das 100-jährige Bestehen der Kibbutzbewegung.

„Die Geschichte der Kibbutzim ist ein ruhmreicher Eintrag in den Annalen des Staates: ländliche Besiedelung, Sicherheit und sowohl kreative als auch praktische Unternehmen“, sagte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu in der Sitzung. „Die Kibbutzleute waren im Land verwurzelt. Sie bearbeiteten den Boden bei Sonnenaufgang und standen nach der Dämmerung zu seiner Verteidigung bereit. Deshalb schulden wir dieser Einrichtung viel, und heute werden wir dem Kabinett eine Reihe von Entscheidungen zur Abstimmung vorlegen, um die Kibbutzim zu stärken, sie zu landwirtschaftlicher und ländlicher Besiedelung zu ermutigen, Infrastruktur zu stärken und Tourismus zu ermutigen.“

Die Sitzung fand im Hof der Pioniere statt. Dort sind die Originalgebäude der Gemeinschaftssiedlung renoviert und zum sozialen und kulturellen Zentrum umfunktioniert worden. Das Kabinett verabschiedete ein Programm für die Renovierung historischer Kibbutzstätten im Umfang von umgerechnet rund 4,4 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere 40 Millionen Euro, die gleichermaßen auf die nächsten zwei Jahre verteilt und zum Erhalt von Kibbutzim im gesamten Land eingesetzt werden sollen.

Erinnerung an Einsatz im Unabhängigkeitskrieg

Netanjahu stand bei seiner Rede neben einem syrischen Panzer, den die Kibbutzniks im Unabhängigkeitskrieg 1948/49 aufgehalten hatten. „Wir kennen alle sehr gut die Geschichte des Panzers von Deganja, und dass hier während des Unabhängigkeitskrieges der Angriff auf Israel aus dem Norden gestoppt wurde“, sagte er laut einem Bericht der „Jerusalem Post“. „Aber die Bedrohungen und Herausforderungen sind nicht vorüber. Erst vor ein paar Tagen sind wir Zeugen von neuen Drohungen und Verleumdungen gegen Israel geworden, und leider sehen wir, dass der Libanon schnell zu einem weiteren iranischen Satelliten wird. Das ist eine Tragödie für den Libanon, aber wir in Israel werden wissen, wie wir uns verteidigen und unser Land aufbauen können.“

Des Weiteren besuchte Netanjahu den Kinneret-Friedhof. Dort ist unter anderen die israelische Sängerin Naomi Shemer bestattet, die bekannte Lieder wie „Jeruschalajim schel sahav“ (Jerusalem von Gold) oder „Od lo ahavti dai“ (Ich habe noch nicht genug geliebt) verfasst hat. In das Gästebuch beim Grab der hebräischen Dichterin Rachel (1890-1931) schrieb der Premierminister: „Dem Friedhof am Ufer des Kinneret, auf die Restaurierung der Stätte und die Wiederbelebung des nationalen Interesses an ihrem zionistischen Erbe und ihrer Dichtung. Benjamin Netanjahu.“

Wie die Zeitung „Ha´aretz“ berichtet, reagierte die Kibbutzbewegung erfreut auf die Kabinettssitzung. Sekretär Se´ev Schor sprach von einem „historischen Tag für uns“. Der frühere Minister für Bildung und Kultur, Aharon Jadlin, sagte: „Dies ist eine Ehrenbezeugung von der Regierung an die Kibbutzbewegung für deren Rolle bei der Besiedelung, der Wirtschaft und der Bildung.“

Deganja Alef wurde vor 100 Jahren als erster Kibbutz gegründet. Bereits im April hatte Staatspräsident Schimon Peres die Bewegung bei einer Jubiläumsfeier gewürdigt (Israelnetz berichtete).

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