Mubaraks Photomontage

KAIRO (inn) - Wieder einmal macht ein mit Photoshop getürktes Foto Schlagzeilen in Nahost. Die öffiziöse regierungsnahe ägyptische Zeitung "Al-Ahram" wollte es nicht akzeptieren, dass der amerikanische Präsident Barack Obama seine nahöstlichen Gäste zu Friedensgesprächen auf dem roten Teppich im Weißen Haus anführt, während diese im zweiten und dritten Glied hinterherlaufen.

Auf dem ursprünglichen Bild geht Obama vor Israels Premier Benjamin Netanjahu, dem jordanischen König Abdullah, Palästinenserpräsident Abbas und dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, der als letzter in der Reihe folgt. Die Bildredakteure von „Al-Ahram“ korrigierten mit dem Computerprogramm Photoshop das AP-Foto und tauschten einfach die Köpfe aus. Mubarak schreitet nun an der Spitze voraus, hinter ihm, im zweiten Glied, der amerikanische Präsident und dann die übrigen Politiker. Der ägyptische Präsident wurde zudem um die eigene Achse gedreht, wohl aus ästhetischen Gründen. Sein Schlips fällt im Originalbild nach links und im bearbeiteten Bild nach rechts.

Die historische Fälschung wurde von Bloggern entdeckt und hat schon zu Protesten bei der Oppositionspresse in Ägypten geführt, während in den israelischen Medien diese Bildgestaltung belustigte Schlagzeilen verursacht.

Fälschungen dieser Art waren in der kommunistischen Sowjetunion und in anderen Diktaturen sehr verbreitet, um unerwünschte Personen aus Gruppenbildern wegzuretouchieren. Während des Libanonkrieges 2006 hat die Agentur Reuters mehrere Kriegsfotos bearbeitet, um deren anti-israelische Propagandawirkung zu verstärken. Der dafür verantwortliche Fotograf wurde entlassen.

Original und Fälschung, sind hier abrufbar.

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