Peres empfängt Ehepaar Schalit

JERUSALEM (inn) - Die Eltern des entführten Soldaten Gilad Schalit sind am Mittwoch mit Israels Staatspräsident Schimon Peres zusammengetroffen. Dieser bekundete seine Wertschätzung für die Kampagne zur Freilassung der Geisel. Schalit wird seit über vier Jahren im Gazastreifen festgehalten.

„Der Präsident hat uns warmherzig empfangen und seine Anerkennung für unseren heldenhaften Kampf, unsere Entschlossenheit und Ausdauer geäußert“, sagte der Vater Noam Schalit nach dem Gespräch in der Residenz des Präsidenten gegenüber der Zeitung „Jediot Aharonot“. „Er bat uns, unseren Kampf zum Neujahrsfest Rosch HaSchanah zu unterbrechen, um auszuruhen und Kraft zu schöpfen.“ Doch bedauerlicherweise könnten sie die Kampagne auch während der Feiertage nicht aussetzen: „Wir haben nicht den Punkt erreicht, an dem wir uns eine Pause erlauben könnten – so wie Gilad keine Pause von der Gefangenschaft machen kann.“ Das jüdische Jahr 5771 beginnt am Abend des 8. September.

Mit seiner Ehefrau Aviva habe er Peres aufgefordert, möglichst hohen Druck auf die Entscheidungsträger auszuüben, fügte der Vater des Entführten hinzu. Diese „elende Angelegenheit“ habe der Gesellschaft großen Schaden zugefügt. „Der Staat ist schlichtweg nicht in der Lage, einen gefangenen Soldaten zurückzubekommen.“ Er habe dem Präsidenten mögliche Handlungswege aufgezeigt. Peres wolle darüber nachdenken.

Der israelische Staatspräsident sagte bei dem Treffen: „Die Hamas ist ein harter Gegner, aber wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben und werden den Kampf um Gilads Rückkehr fortführen.“

Peres will Papst um Hilfe bitten

Peres teilte seinen Gästen mit, er werde das Thema bei einem Treffen mit Papst Benedikt XVI. am heutigen Donnerstag im Vatikan ansprechen. Dabei wolle er das katholische Kirchenoberhaupt bitten, sich aktiv für Schalits Befreiung einzusetzen.

Gilad Schalit wurde am 25. Juni 2006 bei einem palästinensischen Überfall auf einen israelischen Armeestützpunkt in den Gazastreifen verschleppt. Dabei kamen zwei Soldaten ums Leben. Am 2. Oktober 2009 hat die Hamas ein Video an Israel übergeben, das die Geisel mit einer Zeitung vom 14. September zeigt. Im Gegenzug wurden 20 Palästinenserinnen aus der Haft entlassen. Seitdem gab es kein Lebenszeichen mehr von Schalit. Selbst das Rote Kreuz darf ihn nicht besuchen.

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