Zu den Veranstaltern gehörten unter anderen die marxistische „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP), die „Demokratische Front für die Befreiung Palästinas“ (DFLP) und parteilose Politiker. Nach Angaben der Organisatoren kamen Polizisten in Zivil in den Versammlungssaal. Diese hätten das Treffen beendet und den geplanten Marsch durch Ramallah verhindert.
Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ berichtet, beklagte sich der regierungsnahe Sender „Watan TV“ über Gewalt gegen zwei Mitarbeiter durch die Sicherheitskräfte. Ein Kameramann und sein Kollege seien angegriffen worden. Zudem hätten Polizisten die Ausrüstung der Journalisten beschlagnahmt, als sie die Versammlung filmten. Der Fernsehsender forderte Präsident Mahmud Abbas und den Premier im Westjordanland, Salam Fajjad, dazu auf, derartigen Verstößen gegen die Pressefreiheit ein Ende zu bereiten.
Adnan ad-Dmeiri von der palästinensischen Sicherheitsabteilung wies die Vorwürfe zurück: „Die Sicherheitskräfte waren daran nicht beteiligt, sie haben den Saal weder in Zivilkleidung noch in Militäruniform betreten. Sie hatten auch keinen Anteil daran, dass eine Pressekonferenz verhindert wurde. Eine Patrouille auf der Straße war überrascht, als sich eine Parade auf die Watan-Fernsehstudios zubewegte. Als die Personen gefragt wurden, was sie täten, sagten sie, sie führten eine Kundgebung durch.“ Diese sei jedoch nicht genehmigt gewesen.
„Die Zeit des Chaos ist vorüber“, fügte Ad-Dmeiri hinzu. „Solche Veranstaltungen erfordern eine Vorankündigung und eine Genehmigung.“ Hinter der Auflösung stehe keine politische Motivation.
Präsident Abbas bekundete seine Missbilligung über die Vorfälle bei der Protestversammlung. Er ordnete eine Untersuchung an, berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.