Die erste Fremdsprache in Israel ist Englisch. Danach haben die Schüler die Wahl unter anderem zwischen Arabisch, Russisch, Französisch oder die Sprache vieler äthiopischer Einwanderer, Amharisch. Die zweite Sprache wird zwischen dem siebten und dem zehnte Schuljahr unterrichtet. Doch die Nachfrage nach Abiturprüfungen im Fach Arabisch hat das Bildungsministerium dazu gebracht, den Lehrplan zu überdenken. Israelische Schüler machen ihren Abschluss nach der zwölften Klasse.
„Wir leben in einem Land mit zwei offiziellen Sprachen“, sagte der Leiter der Abteilung für Arabisch und Islamkunde im Bildungsministerium, Schlomo Alon, dem Internetportal „Walla“. „Das Arabischstudium wird Toleranz fördern und eine Botschaft der Akzeptanz übermitteln.“ Der Staat strebe eine völlige Gleichheit der Bürger an.
Arabische Lehrer für jüdische Schulen
Das neue Schuljahr beginnt in Israel traditionell am 1. September. Im Rahmen des Projektes hat das Ministerium 50 neue Lehrer aus der arabischen Bevölkerung angestellt. Sie sollen an jüdischen Schulen unterrichten, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. „Dies hat zwei große Vorteile“, sagte Alon. „Erstens entstehen Arbeitsplätze für arabische Lehrkräfte.“ Zweitens würden arabische Lehrer in jüdischen Schulen dazu beitragen, die Kluft zwischen den Menschen zu überbrücken. Es würde den Schülern zeigen, „dass die Unterschiede nicht so groß sind, wie man meinen mag und dass die Gemeinsamkeiten größer sind als die Unterschiede“.
Der Mitarbeiter des Bildungsministeriums fügte hinzu: „Wir in Israel sind der größte Präzedenzfall in der Welt für das Unterrichten von Arabisch als Zweitsprache. In den gesamten Vereinigten Staaten gibt es vielleicht 300 Arabischlehrer. Wir in Israel haben Tausende. Unsere Lehrpläne und Schulbücher werden weltweit eingesetzt.“
Kein Hebräischunterricht im Palästinensergebiet
In palästinensischen Schulen können die Kinder hingegen kein Hebräisch lernen – auch wenn die Schulen wie „Talitha Kumi“ in Beit Dschalla unter anderem von Deutschen gefördert werden.