Palästinenserführung ehrt verstorbenen Olympia-Attentäter

RAMALLAH (inn) - Am vergangenen Dienstag ist in Amman der Palästinenser Amin Al-Hindi gestorben. Er war der letzte Verdächtige des Anschlags auf die israelische Olympiamannschaft in München 1972. Am gestrigen Mittwoch fand in Ramallah eine Trauerfeier mit militärischen Ehren statt.

Al-Hindi starb im Alter von 70 Jahren. Zuletzt befand er sich wegen eines Krebsleidens zur Behandlungen in einem Krankenhaus in der jordanischen Hauptstadt.

An der Trauerfeier nahmen zahlreiche Vertreter der Palästinenserführung teil, darunter auch der Premierminister im Westjordanland, Salam Fajjad, und Präsident Mahmud Abbas. Dieser rezitierte Verse aus dem Koran. Die palästinensischen Sicherheitskräfte feuerten 21 Schüsse zu Ehren des Verstorbenen ab.

Laut der Nachrichtenagentur AFP wurde der Leichnam nach der Feier in den Gazastreifen gebracht. Dort wurde der Verstorbene in seiner Heimatstadt Gaza beigesetzt.

Al-Hindi wurde 1940 geboren. Nach dem Olympia-Anschlag erhielt er einen hochrangigen Posten als Sicherheitsoffizier in der Fatah-Partei. Unter dem verstorbenen Palästinenserführer Jasser Arafat wurde er zum Chef des Allgemeinen Geheimdienstes.

Am 4. September 1972 hatten palästinensische Terroristen der Splittergruppe "Schwarzer September" das Olympische Dorf in München überfallen. Sie nahmen zehn israelische Athleten und einen Trainer als Geiseln. Bei einem Befreiungsversuch am übernächsten Tag kurz nach Mitternacht wurden die elf Israelis und ein deutscher Polizist erschossen. Trotz des Massakers setzte das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Spiele fort. Die israelische Delegation flog vorzeitig nach Hause.

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