Das Gerät kann Veränderungen des Luftdrucks in der Nase identifizieren und in elektrische Signale übersetzen, heißt es in einer Mitteilung des Weizmann-Institutes. Gedacht ist das Hilfsmittel für Querschnittsgelähmte und Patienten mit dem Locked-In-Syndrom. Letztere sind zwar bei vollem Bewusstsein, aber sie sind vollständig gelähmt und so in ihren Körpern eingeschlossen, dass sie sich praktisch nicht mitteilen können. Meistens können sie jedoch noch gezielt Luftstöße durch die Nase geben.
Das System wurde sowohl an gesunden als auch an querschnittsgelähmten Personen getestet. Ihnen gelang es, Texte zu schreiben, einen Rollstuhl über einen komplizierten Weg zu navigieren und ein Computerspiel mit fast derselben Geschwindigkeit zu spielen, wie mit einer Maus oder einem Joystick.
Für die Steuerung eines Rollstuhls wurde ein spezieller Luftstoß-Code festgelegt. So bedeuten zum Beispiel zwei aufeinanderfolgende Einatemzüge „vorwärts“ und zwei aufeinanderfolgende Ausatemzüge „rückwärts fahren“. Nach einer Übungszeit von 15 Minuten gelang es einem querschnittsgelähmten Tester, eine komplizierte Strecke mit scharfen Kurven so gut abzufahren, wie eine gesunde Testperson.
Professor Noam Sobel, einer der Entwickler des Hilfsmittels, war vor allem von den Tests begeistert, die mit vom Locked-In-Syndrom betroffenen Menschen durchgeführt wurden: „Mit dem neuen System waren sie in der Lage, mit Familienmitgliedern zu kommunizieren und auch von selbst in Kommunikation mit der Außenwelt zu treten. Einige schrieben ergreifende Mitteilungen an ihre Lieben und teilten ihnen, zum ersten Mal seit langer Zeit, ihre Gedanken und Gefühle mit.“