Die ICIC hat bei Versicherungen für Exporte in die Türkei die Kreditgrenzen nicht reduziert. Die Nachfrage unter israelischen Geschäftsleuten ist nicht zurückgegangen. Im Juni wurden 26 neue Verträge abgeschlossen, im Juli waren es 33. Dies ist nach Aussage der Kreditversicherungsgesellschaft ähnlich wie vor dem Zwischenfall am 31. Mai, bei dem neun türkische Aktivisten ums Leben gekommen waren. Meist ging es um die Industriezweige Chemie, Kunststoff, Metall und Ausrüstung.
„Die Türkei gilt als einer der wichtigsten Exportmärkte von Israel“, wird der Vorstandsvorsitzende der ICIC, David Milgrom, in der Zeitung „Ha´aretz“ zitiert. „Es ist sehr wichtig zu sehen, dass trotz der Bilder von großen Demonstrationen dort türkische Geschäftsleute in der Praxis ihre Beziehung mit Israel nicht abbrechen, zumindest nicht jetzt.“
Die ICIC bietet pro Jahr Kreditversicherungen im Umfang von mehr als zwölf Milliarden Dollar für den Handel mit 115 Ländern. Hinzu kommt der israelische Binnenhandel. Die Gesellschaft garantiert, dass der Verkäufer sein Geld selbst dann erhält, wenn der Kunde nicht zahlt. Hierfür können politische oder geschäftliche Entwicklungen, wie Insolvenz oder finanzielle Schwierigkeiten, verantwortlich sein. In einem solchen Fall begleicht die ICIC 90 Prozent der Summe, der Rest wird als Selbstbeteiligung gewertet.
Wieder Angebote für israelische Touristen
Unterdessen erneuerten israelische Reiseveranstalter ihre Angebote für Antalya. Das türkische Küstengebiet ist seit Jahren ein beliebtes Urlaubsziel für Israelis. Infolge der Erstürmung der Flottille kamen die israelischen Reisen dorthin jedoch fast vollständig zum Erliegen.