Jordanwasser „fit für Taufe“

JERICHO (inn) - Das Wasser am Unterlauf des Jordans ist für die Taufe geeignet und nicht völlig verseucht, wie von der israelischen Naturschutzgesellschaft und in der Folge von internationalen Organisationen behauptet. Bei der traditionellen Taufstätte Jesu in Kasr el-Jahud nahe Jericho hat der Militärgouverneur von Judäa und Samaria Wasserproben entnommen.

Eine Prüfung ergab, dass das Wasser dort nur 88 Einheiten Fäkal-Koliforme per 100 Milliliter Wasser enthalte, während das israelische Gesundheitsministerium Wasser mit mehr als 1.000 Einheiten für versucht hält.

Die Zeitung „Jediot Aharonot“ berichtete in letzter Zeit von einem Kampf zwischen dem Gesundheitsministerium, das die Taufstätte wegen verseuchten Wassers sperren lassen wollte, und dem Tourismusministerium. Dieses drängte darauf, die jährlich von etwa 100.000 christlichen Pilgern besuchte Stätte am Jordan offen zu halten.

Das Tourismusministerium hat im vergangenen Jahr in die Herrichtung der Stätte investiert, die mitten in einem militärischen Sperrgebiet entlang der Grenze zu Jordanien liegt. Am anderen Ufer des Jordans, nur etwa 10 Meter von der israelischen Taufstätte entfernt, haben die Jordanier eine Kirche und ebenfalls einen Zugang zum heiligen Fluss eingerichtet.

NGO: „Wasserqualität schwankt“

Einen Tag nach der Veröffentlichung der Verseuchungswerte des Jordanwassers verschickten die „Freunde der Welt/Nahost“ eine „bedauernde“ Pressemitteilung. Das fließende Wasser eines Flusses verändere „von Stunde zu Stunde“ seine Wasserqualität. Die offensichtliche Diskrepanz sei nicht die Folge einer Verbesserung der Wasserqualität, sondern das Ergebnis „des dynamischen Charakters eines sich bewegenden Wasserkörpers“.

Die Nicht-Regierungsorganisation stellt fest, dass Israel bis zum Jahr 2011 Kläranlagen errichtet und dass dann von der israelischen Seite kein Schmutzwasser mehr in den Jordan fließen werde. Unklar bleibt jedoch in der Pressemitteilung, ob sich Jordanien in gleicher Weise um sauberes Wasser für den Jordan kümmere. Gideon Bromberg von diesen „Freunden der Welt“ erklärte: „Bis die Abwässer und anderen Schmutzstoffe vom unteren Jordan entfernt sind, … glauben die Freunde der Welt, dass wegen öffentlicher Gesundheit und religiöser Integrität Taufen im Fluss verbannt werden sollten.“

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