Da das Gebiet um das Stadion abgesperrt war, hatten sich die rund 150 Demonstranten einige Blocks davon entfernt versammelt. Sie drängten in Richtung Stadion, wurden jedoch von der Polizei aufgehalten. Viele der Teilnehmer trugen Plakate mit dem Portrait des 19-jährigen Furkan Dogan – des jüngsten Todesopfers bei der israelischen Erstürmung der „Gaza-Flotte“ Ende Mai. „Diese Spieler sind Gäste unserer Regierung. Wir können keinem Israeli in unserem Land schaden, aber wir haben das Recht, zu protestieren“, sagte Hakan Albayrak, ein Journalist, der während der blutigen Razzia an Bord des Schiffes „Mavi Marmara“ war. Er bedauerte, dass nicht mehr Teilnehmer zu der Demonstration gekommen waren.
Das Spiel fand unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Sämtliche Straßen um das Stadion waren gesperrt. Israelische Sicherheitskräfte begleiteten die Mannschaft, die in einem Bus mit getönten Scheiben zu der leeren Halle gebracht wurde.
Die türkischen Damen verloren am Samstag gegen Bulgarien. Sie trafen am Sonntag im Spiel um Platz drei auf die Israelinnen und siegten mit 3:0. Auch diese Begegnung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ waren rund 2.000 Polizisten im Einsatz. Scharfschützen waren auf dem überdachten Stadion positioniert und die israelische Mannschaft wurde in einem speziellen Bus der türkischen Polizei zur Halle gebracht. Die türkische Tageszeitung „Hurriyet“ berichtete von 26 Fahrzeugen, die den Bus eskortierten.
Nahe der Halle hatten sich zwischen 50 und 60 Demonstranten versammelt. Sie verlangten Einlass in das Stadion, wurden jedoch von der Polizei zurückgedrängt.
Israels Trainer Arie Selinger dankte den türkischen Behörden für deren Einsatz. „Wir wissen, dass wir eine Menge Ärger verursacht haben.“
Platz eins der Europaliga belegte Serbien.