Der Freispruch sei eine politische Stellungnahme, sagte Prosor. Sie sei antisemitisch. Die fünf Briten waren kurz nach der Operation „Gegossenes Blei“ in die Firma „EDO MBM“ eingedrungen, um angebliche Waffenlieferungen nach Israel zu verhindern. Bei ihrem Einbruch wollten sie die Waffenproduktion des Unternehmens verlangsamen, berichtet die israelische Tageszeitung „Jediot Aharonot“. Sie hinterließen einen Schaden von 218.000 Euro. In der Operation war Israels Armee Ende 2008 / Anfang 2009 drei Wochen militärisch gegen die Terrorinfrastruktur im Gazastreifen vorgegangen.
Der Richter George Bathurst-Norman erklärte den Freispruch gegenüber der britischen Tageszeitung „The Guardian“ folgendermaßen: „Die so genannte ‚Hölle auf Erden‘ ist noch eine gelinde Beschreibung für das, was den Menschen in Gaza widerfährt.“ Prosor sieht in dieser Äußerung eine Bestätigung für eine schlechte Phase der britischen Justiz: „Ich nehme an, dass jedes Kind in Sderot die Justiz über die Bedeutung der ‚Hölle auf Erden‘ belehren könnte.“ Seit Jahren lebten die Bewohner der israelischen Wüstenstadt unter starkem Beschuss. „Ich bin davon überzeugt, dass das Urteil anders ausgefallen wäre, würde er (Bathurst-Norman) nicht an der sonnigen Küste in Brighton, sondern im Jugendzentrum in Sderot sitzen.“
Einer der Angeklagten, Robert Nicholls, sagte nach dem Freispruch gegenüber „The Guardian“, er sei sehr froh, wieder frei zu sein. „Die Aktion war impulsiv. Wir wollten nur etwas machen, was zum Verständnis der Situation der Palästinenser beiträgt.“ Sein Komplize Ornella Saibene ist überzeugt von seiner Tat: „Schon während des Prozesses war ich sehr ruhig, denn ich bin sehr stolz auf das, was ich getan habe.“