Peres dankt Drusen für Armee-Einsatz

TIBERIAS (inn) - Israels Staatspräsident Schimon Peres hat am Dienstag in Tiberias den Einsatz der Drusen in der Armee gewürdigt. "Sie sind zahlenmäßig immer in der Minderheit, aber eine Mehrheit in Bezug auf Qualität", lobte Israels Staatsoberhaupt die Soldaten.

Peres ging in seiner Rede auch auf die Wohnungsknappheit in den drusischen Ortschaften in Galiläa und dem Karmelgebirge ein. Er forderte: Der Staat müsse eine Lösung für den Bau von Wohnungen für entlassene Soldaten finden.

An der Feier zum Dank für die drusischen Armeeangehörigen nahm auch Generalstabschef Gabi Aschkenasi teil. Er gratulierte den Drusen zu ihrer Integration in die höheren Führungsstaffeln und in alle Einheiten des Militärs.

Die Zeremonie findet seit sieben Jahren jährlich in einer der nördlichen Städte Israels statt. In diesem Jahr wurden für die Armeeangehörigen zudem zum ersten Mal einen Tag lang verschiedene Freizeitaktivitäten am See Genezareth veranstaltet.

Hintergrund

Die Religionsgemeinschaft der Drusen ist im Jahr 1010 aus einer schiitischen Gruppierung des Islam entstanden. Offiziell wird ihr Glaube als „Din al-Tawhid“ (etwa „Religion der göttlichen Einheit“) bezeichnet. Von anderen Strömungen im Islam unterscheiden sich die Drusen vor allem durch die Ablehnung des Propheten Mohammed und die Ansicht, der Koran sei keine absolute Offenbarung. Zur Zeit der Gründung wurden noch Außenstehende in die Religionsgemeinschaft aufgenommen; heute ist nur ein Kind drusischer Eltern auch ein Druse. Missionsbestrebungen gibt es nicht. Praktiken und Einzelheiten der Religion sind außerhalb der Gemeinschaft kaum bekannt. Drusen leben heute hauptsächlich im Libanon und in Israel.

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