Kalifornien: Demonstration gegen israelisches Schiff

OAKLAND (inn) - Hunderte pro-palästinensische Demonstranten haben sich am Sonntag am Hafen der kalifornischen Stadt Oakland versammelt, um dort die Entladung eines israelischen Frachters zu verhindern. Damit protestierten sie gegen die blutige Erstürmung der "Free-Gaza-Flotte" durch die israelische Armee am 31. Mai.

Laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ hatten sich rund 500 Demonstranten um 5:30 Uhr Ortszeit am Hafen versammelt, um gegen die Löschung der Ladung eines Frachters aus Israel zu protestieren, der um diese Zeit dort erwartet wurde. Gegen 10 Uhr habe sich die Gruppe aufgelöst. Am Nachmittag seien erneut etwa 200 Demonstranten erschienen. Das Schiff sei erst etwa um 18 Uhr eingetroffen. Die Teilnehmer schwenkten palästinensische und türkische Flaggen und riefen zum Boykott israelischer Waren auf. Zudem forderten sie ein Ende der amerikanischen Unterstützung für Israel.

Zur Morgenschicht seien dem Bericht zufolge nur wenige Hafenarbeiter erschienen, am Nachmittag gar keine. Sie hätten beschlossen, das Schiff nicht zu entladen und die Kette der Demonstranten aus Sicherheitsgründen nicht zu durchbrechen. Gewalt habe es bei der Kundgebung nicht gegeben. Auch zu Verhaftungen sei es nicht gekommen.

„Wir wollen eine klare Botschaft vermitteln, dass, wenn du Piraterie auf hoher See begehst, wenn du Zivilisten angreifst und kaltblütig ermordest, wie bei einer Hinrichtung, wenn du Gaza belagerst, wenn du eine Apartheidmauer baust, wenn du einen rassistischen Verrückten, wie Avigdor Lieberman, als Außenminister hast, der zur Ausweisung des palästinensischen Volkes von 1948 aufruft, wir deinen israelischen Handel genau hier in dieser Stadt nicht anerkennen“, sagte Richard Becker von der „ANSWER-Coalition“, einer der Gruppen, die den Protest organisiert hatten.

Laut Becker sei die geplante Ankunft des Schiffes am Morgen bis zum Abend verzögert worden. Zu dieser Zeit seien keine Hafenarbeiter mehr erschienen, um die Ladung zu löschen. Ein Vertreter des israelischen Konsulats in San Francisco wies die Äußerungen jedoch zurück. Die Ankunftszeit des Frachters sei von Beginn an für den Abend geplant gewesen.

Der Tageszeitung „Ha´aretz“ zufolge waren am Nachmittag auch zwei pro-israelische Demonstranten erschienen, welche die Flaggen Israels und der USA schwenkten.

Nach der Erstürmung der „Mavi Marmara“ hatte bereits die schwedische Hafenarbeitervereinigung einen Boykott israelischer Schiffe in der Zeit vom 15. bis 24. Juni angekündigt. Deren Vorsitzender, Peter Annerback, hatte mitgeteilt: „Wenn ein israelisches Schiff einläuft, werden wir uns nicht darum kümmern.“ Die Hafenarbeitervereinigung hat rund 1.500 Mitglieder, die nach seinen Angaben die Schiffstransporte nach Gaza befürworten.

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