Israel und USA warnen vor Aufrüstung der Hisbollah

WASHINGTON (inn) - "Die Hisbollah hat weit mehr Raketen und Geschosse, als die meisten Regierungen der Welt." Das sagte US-Verteidigungsminister Robert Gates am Dienstag nach einem Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen Ehud Barak in Washington. Dieser betonte, dass Israel keinen Konflikt provozieren wolle, es werde die Situation in Syrien und dem Libanon jedoch genau beobachten.

Bei dem Gespräch der beiden Verteidigungsminister ging es vor allem um den Atomstreit mit dem Iran und um die Wiederbewaffnung der Hisbollah.

Barak warf Syrien vor, die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon mit Langstreckenraketen zu beliefern. Diese könnten die „äußerst empfindliche Balance im Libanon“ stören, sagte Barak weiter. Er versicherte jedoch: „Wir haben nicht vor, eine große Kollision mit dem Libanon oder gegenüber Syrien zu provozieren… aber wir beobachten die Entwicklungen sehr genau und glauben, dass diese nicht zur Stabilität der Region beitragen.“

Auch Gates beschuldigte Syrien nach dem Treffen, leistungsstarke Waffen an die Hisbollah zu liefern. „Wir sind jetzt an einem Punkt, wo die Hisbollah weit mehr Raketen und Geschosse hat, als die meisten Regierungen der Welt, und das ist offensichtlich destabilisierend für die gesamte Region, und wir beobachten das sehr sorgfältig“, sagte Gates auf einer Pressekonferenz laut der Tageszeitung „Washington Post“.

Die syrische Regierung hat die Anschuldigungen bislang zurückgewiesen. Israel wolle damit lediglich die Atmosphäre in der Region weiter strapazieren. Die Regierung im Libanon sieht in den Vorwürfen einen Vorwand für einen Militärschlag.

Mubarak um Entschärfung bemüht

Mittlerweile hat Ägyptens Staatspräsident Hosni Mubarak vor einer neuen Eskalation zwischen Israel und dem Libanon gewarnt. In einem Brief an US-Außenministerin Hillary Clinton bat er darum, die Spannungen zwischen beiden Staaten zu entschärfen. Mubarak versicherte dem libanesischen Premier Sa´ad Hariri jedoch bei einem Treffen am Dienstag, dass Israel keinen Angriff auf den Libanon plane.

Auch Israels Botschafter in den USA, Michael Oren, betonte gegenüber dem Nachrichtensender CNN, dass sein Land nicht vorhabe, den Libanon, Syrien oder irgendjemand anderen im Nahen Osten anzugreifen.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu will sich am kommenden Montag mit Mubarak in Ägypten treffen. In dem Gespräch soll es vor allem um die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern gehen.

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