Möglicherweise Krankheitserreger bei Kamelen aus Ägypten

JERUSALEM (inn) - Jedes Jahr wandern mehrere hundert Kamele über die Grenze von Ägypten nach Israel. Der jüdische Staat zeigt sich nun besorgt über mögliche Krankheitserreger in den Säugetieren.

„In einigen umliegenden Gebieten ist die tiermedizinische Kontrolle nicht so streng wie in Israel“, sagte der Landwirtschaftsminister Schalom Simhon (Avoda). „Da Krankheiten keine Grenzen kennen, müssen wir alles tun, um keine Erreger ins Land zu lassen.“ Viele der Kamele litten an Rifttal-Fieber Die Tiere könnten nicht einfach nach Ägypten zurückgetrieben werden, da sie nicht markiert seien. Somit könne niemand beweisen, aus welchem Land sie tatsächlich kämen.

„Die Krankheiten, die die Kamele mit sich herumtragen könnten, sind in vielen Fällen Erkrankungen, die keine offensichtlichen Symptome und keine Antikörper im Blut aufzeigen. Selbst wenn die Kamele für lange Zeit in Quarantäne waren, besteht eine erhebliche Gefahr, dass die Krankheiten ausbrechen, sobald sie freigelassen werden“, so Simhon. „Aus diesem Grunde ist die Tötung der Tiere notwendig.“

Schicke Israel die Tiere zurück nach Ägypten, sei mit einer Reihe von diplomatischen Konflikten zu rechnen, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Dies erhöhe das Risiko, dass die Ägypter dächten, die Israelis wollten damit „eine grundlegende Botschaft“ vermitteln: dass die Tiermedizin im arabischen Nachbarland nicht gut genug sei.

In den meisten Fällen schlachten israelische Behörden die Tiere, was wiederum israelische Tierschutzverbände aufruft. Eti Altman von der Organisation „Lasst die Tiere leben“ bezeichnete die Vorgehensweise der israelischen Regierung als „Blödsinn“. „Während des ganzen Jahres übertreten hunderte Kamele die Grenzen und kehren auch wieder zurück, und sie übertragen dabei keine Krankheiten.“

Israelische Soldaten dürfen sich den Tieren nicht annähern, sondern sollen zuständige Behörden informieren. Diese müssen die Kamele schließlich an das Landwirtschaftsministerium weitergeben, berichtet die „Jerusalem Post“.

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