Am späten Montagabend veröffentlichte das Weiße Haus eine Mitteilung Obamas: „Indem wir das historische Ereignis würdigen, erinnern wir uns, dass Frieden immer möglich ist, auch wenn es offenbar unüberwindbare Hindernisse gibt“, heißt es darin laut der Zeitung „Jediot Aharonot“. „Der Mut von König Hussein und Premierminister Rabin hat gezeigt, dass eine Verpflichtung zu Kommunikation, Zusammenarbeit und aufrichtiger Versöhnung helfen kann, den Lauf der Geschichte zu verändern.“ Die beiden führenden Politiker hätten „die Zweifler der Vergangenheit niedergezwungen und im Interesse des gemeinsamen Fortschrittes zusammengestanden“.
Weiter sagte der US-Präsident: „Während wir mit Arabern und Israelis arbeiten, um den Kreis des Friedens zu erweitern, lassen wir uns durch das inspirieren, was Jordanien und Israel vor 15 Jahren erreicht haben – in dem Wissen, dass das Ziel den Kampf wert ist.“
Jordanischer Journalist: „Jordanier trauen Israel nicht“
Jordanien maß dem Jubiläum nur eine geringe Bedeutung zu, schreibt die Zeitung „Jediot Aharonot“. Der Kolumnist der „Jordan Times“, Hassan Barari, veröffentlichte einen Artikel unter der Überschrift: „Die Illusion vom Frieden“. Darin verwies er auf eine Umfrage, in der kürzlich 80 Prozent der jordanischen Teilnehmer angegeben hätten, sie betrachteten Israel als Feind.
„15 Jahre sind verstrichen, seit Israel und Jordanien einen Friedensvertrag unterzeichneten“, schreibt der Journalist, „doch selten findet man einen Jordanier, der sagen könnte, dass wirklich Frieden ist. Sehr wenige Jordanier sind davon überzeugt, dass Israel ernsthaft nach einer historischen Aussöhnung mit den Arabern strebt.“ Das Abkommen führe regelmäßig zu Kritik durch die jordanische Opposition. Israels Kriege gegen die Palästinenser hätten den Zorn der Jordanier erregt. Allerdings traue er es der Regierung in Washington zu, Israel durch Druck zu einem Frieden mit den Palästinensern zu bringen.
Am 26. Oktober 1994 hatten der damalige israelische Premier Jitzhak Rabin, Jordaniens König Hussein und der frühere US-Präsident Bill Clinton den Friedensvertrag unterzeichnet.