„Offenbar arbeitet Präsident Sarkozy eine persönliche Verpflichtung zu Gilads Freilassung aus“, sagte Noam Schalit laut der Tageszeitung „Ha´aretz“. „Das Thema ist in seiner Seele, und ich weiß, dass es nicht nur um Worte geht, sondern auch um Taten.“ Das 20-minütige Gespräch wurde als „sehr bewegend“ beschrieben. Zum Abschluss wollte der Israeli dem Franzosen für seine Bemühungen danken. Doch Sarkozy lehnte dies ab, solange der Entführte noch nicht zu Hause sei.
Vor einer Woche hatte die Hamas im Gazastreifen ein Video vom 14. September an Israel übergeben, auf dem Gilad Schalit zu sehen ist. Er wendet sich in dem Kurzfilm an die israelische Regierung und seine Familie. Der 23-Jährige befindet sich seit dem 25. Juni 2006 in den Händen palästinensischer Terroristen. Im Gegenzug ließen die Israelis 20 Palästinenserinnen aus der Haft frei.
„Kein Licht am Ende des Tunnels“
Der Vater sagte vor seinem Treffen mit Sarkozy gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: „Wir waren bewegt, ihn nach so langer Zeit zu sehen, nach einem Zeitabschnitt, in dem wir nicht einmal ein Foto von ihm erhalten hatten. Andererseits waren wir sehr besorgt, wie sehen kein Licht am Ende des Tunnels.“ Die Übergabe des Filmes sei ein Schritt in die richtige Richtung. „Aber das heißt nicht, dass ein Abkommen über Häftlinge in Reichweite ist. Es hat keinen Durchbruch gegeben.“
Die Entscheidung der Hamas, das Video weiterzugeben, wertete Noam Schalit als „Zeichen dafür, dass sie unter Druck steht“. Auch habe der Film einen starken Eindruck auf die israelische Öffentlichkeit gemacht. „Niemand kann gegenüber einem solchen Film gleichgültig bleiben.“