Fatah: Israelischer Jude kandidiert für Revolutionsrat

BETHLEHEM (inn) - Bei den Wahlen im Rahmen des Fatah-Parteitages tritt auch ein jüdischer Israeli an. Allerdings definiert er sich selbst als "Hebräisch sprechenden Palästinenser und Bürger des Apartheidstaates Israel".

Der 66-jährige Uri Davis ist ein scharfer Kritiker des Staates Israel. Der Jude spricht fließend Arabisch und ist mit einer Palästinenserin verheiratet. Er arbeitet als Professor an einer palästinensischen Universität. Nun will er Mitglied des Fatah-Revolutionsrates werden, berichtet die Tageszeitung „Ma´ariv“.

Allerdings konkurrieren viele weitere Fatah-Mitglieder mit Davis um Plätze in dem Gremium, das alltägliche Entscheidungen für Fatah trifft. Der Israeli äußerte die Hoffnung, die „Brüder und Schwestern“ auf dem Parteitag würden ihm bei der Abstimmung das Vertrauen aussprechen.

Davis wurde 1943 in Jerusalem geboren. Seine Autobiographie veröffentlichte er 1995 unter dem Titel „Die Grenze überschreiten“. Zudem hat er mehrere Bücher über die „Apartheid“ in Israel verfasst und die „Bewegung gegen die israelische Apartheid in Palästina“ (MAIAP) gegründet. In den 1960er Jahren verweigerte er den Wehrdienst bei der israelischen Armee. Der Fatah schloss sich der Jude in den 1980er Jahren an. Damals trat die palästinensische Gruppierung vor allem durch Anschläge auf israelische Ziele in die Öffentlichkeit. Davis wurde Leiter der Fatah-Büros in London.

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