Arabische Staaten werfen Israel Einsatz von abgereichertem Uran vor

JERUSALEM / WIEN (inn) - Arabische Staaten haben Israel in einem Brief an die Atomenergiebehörde (IAEA) den Einsatz von verdünntem Uran im Gazastreifen vorgeworfen. Sie forderten die Behörde auf, die Sache zu überprüfen. Ein israelischer Regierungssprecher wies die Beschuldigungen am Mittwoch jedoch als "anti-israelische Propaganda" zurück.

Das Beschwerdeschreiben war der IAEA am Montag vom saudi-arabischen Botschafter in Wien übergeben worden.

Jigal Palmor, ein Sprecher des israelischen Außenministeriums, bestritt die Anschuldigungen der arabischen Staaten. Diese seien Teil einer ständig wiederkehrenden Anti-Israel-Propaganda. Der jüdische Staat sei bereits nach dem Zweiten Libanonkrieg im Jahr 2006 beschuldigt worden, verdünntes Uran eingesetzt zu haben. Eine eingeleitete UN-Untersuchung konnte jedoch keine Beweise für die Vorwürfe finden. „Sollten sie sich dafür entscheiden, die UN-Inspekteure erneut zu bedrängen, werden sie dasselbe Ergebnis erhalten“, sagte Palmor laut der Tageszeitung „Ha´aretz“.

Laut dem Bericht wurde bislang nicht entschieden, wie die IAEA mit der arabischen Beschwerde umgehen wird.

Verdünntes, oder abgereichertes Uran wird als panzerbrechende Munition eingesetzt. Durch seine hohe Dichte erhalten die Geschosse ein wesentlich höheres Gewicht, was ihre Durchschlagskraft bei gepanzerten Fahrzeugen um ein Vielfaches erhöht.

Zwar ist verdünntes Uran nur schwach radioaktiv, aber hochgiftig. Es wird befürchtet, dass Uranpartikel beim Einatmen oder über Wunden in den Körper gelangen und dort Vergiftungen oder Krebs auslösen. Zudem besteht die Gefahr, dass Uran-Partikel ins Grundwasser gelangen und sich dort auflösen.

Kommission soll Einsatz von weißem Phosphor untersuchen

Unterdessen hat die israelische Armee eine Kommission einberufen, die prüfen soll, ob mit dem Einsatz von Phosphorbomben im Gazastreifen gegen bestehendes Recht verstoßen wurde. Die Benutzung von weißem Phosphor zur Tarnung oder Täuschung ist laut internationalem Recht gestattet – allerdings sollen die Bomben nicht in dicht besiedelten Gebieten eingesetzt werden. Sie können zu schwersten Verbrennungen der Haut und schwer löschbaren Bränden führen. Israel wird von der Menschrechtsorganisation „Human Rights Watch“ vorgeworfen, die Substanz illegal benutzt zu haben.

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