Wie Kulturstaatsminister Neumann in Jerusalem erklärte, möchte die Bundesregierung mit dieser Liste vor allem dazu beitragen, „die Schicksale der ermordeten jüdischen Mitbürger dem namenlosen Grauen des Völkermordes zu entreißen“. Bei der Übergabe dankte Neumann der Gedenkstätte Yad Vashem gleichzeitig für ihren Beitrag zum Berliner „Raum der Namen“. Dort unter dem Stelenfeld des Denkmals für die ermordeten Juden Europas sind auch dank der israelischen Hilfe inzwischen 8.000 Einzelschicksale von Opfern des Holocaust dokumentiert.
Liste vom Bundesarchiv erstellt
Die Juden auf der Liste wurden wegen ihrer jüdischen Abstammung vom nationalsozialistischen Regime diskriminiert und verfolgt. Viele von ihnen wurden in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet. Erstellt wurde die so genannte „Residentenliste“ vom Bundesarchiv im Auftrag der Bundesregierung und der „Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“. Anliegen war es, die Namen und Einzelschicksale der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Gleichzeitig hilft die Liste dabei, der Geschichte der Juden in Deutschland einen festen Platz im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu geben.
Neumann übergab die Liste während seines Besuchs in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten. Auf dem Programm Neumanns standen nicht nur Besuche der UNESCO-Weltkulturerbestätten in Tel Aviv und Haifa, sondern auch Gespräche mit Kulturschaffenden. Der Kulturstaatsminister nutzte außerdem die Gelegenheit, um das Internationale Filmfestival in Haifa zu besuchen. Dort wurden in diesem Jahr mehrere deutsche Produktionen gezeigt.
Treffen mit israelischen und palästinensischen Politikern
Während seines Besuchs traf Kulturstaatsminister Neumann mit seinem israelischen Amtskollegen Raleb Madschadele und dem Vorsitzenden des Kulturausschusses der Knesset, Rabbi Michael Melchior, zusammen. Geplant ist auch ein Gespräch mit der palästinensischen Kulturministerin, Tahani Abu Dakka, über die kulturelle und kulturpolitische Situation in den Palästinensischen Autonomiegebieten.