Fatah-Führer verklagt

JERUSALEM (inn) - Die Angehörigen zweier Israelis, die von palästinensischen Terroristen getötet worden waren, haben den in Israel inhaftierten Fatah-Führer Marwan Barghuti auf Schadenersatz verklagt.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, fordern die Familien der Opfer in ihrer Sammelklage umgerechnet rund 82 Millionen Euro von Barghuti. Sie werfen dem Fatah-Führer vor, persönlich Anschläge auf israelische Ziele geleitet und organisiert zu haben. Barghuti habe mit hochrangigen Vertretern der Tansim-Milizen zusammengearbeitet, einer Gruppe, die der Fatah-Partei nahe steht. Deren Mitglieder hätten die Anschläge letztendlich ausgeführt, heißt es weiter.

Bei den Klägern handelt es sich zum einen um die Angehörigen von Ronen Landau. Der damals 17-Jährige wurde vor vier Jahren von Palästinensern erschossen, als er mit seinem Vater von Jerusalem nach Givat Se´ev unterwegs war. Zum anderen klagt die Familie von Joela Chen. Die damals 47-jährige Mutter von zwei Kindern war ebenfalls vor vier Jahren von Palästinensern in ihrem Wagen erschossen worden.

Marwan Barghuti sitzt sei April 2002 wegen terroristischer Aktivitäten in israelischer Haft. Er wurde zu einer fünffachen lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Der Palästinenser war Kommandeur der Tansim-Milizen im Westjordanland und gilt als Anführer der so genannten „Al-Aksa-Intifada“. In palästinensischen Umfragen ist er der beliebteste Führer.

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